Der Streit um Carles Puigdemont ist nur vordergründig juristischer Art. Der Konflikt kann nur politisch gelöst werden, kommentiert Christian Gottschalk.

Politik/ Baden-Württemberg: Christian Gottschalk (cgo)

Stuttgart - In Belgien haben Justiz und Regierung womöglich aufgeatmet. Dorthin wollte Carles Puigdemont zurück, und hätte der ehemalige katalanische Regionalpräsident sein neues Zuhause in Waterloo erreicht, dann hätten sich die Belgier mit der Frage auseinandersetzen müssen, ob Puigdemont nach Spanien zurückgeschickt wird oder nicht. Das Land hat damit eine gewisse Erfahrung. Schon Ende vergangenen Jahres hat sich dort die Justiz mit der Frage beschäftigt, ob Puigdemont zwangsweise nach Madrid zurückverfrachtet wird. Nur weil Spanien seinerzeit den europäischen Haftbefehl zurückgezogen hat, blieb die Antwort offen. Nun steht Deutschland die hoch emotionale Diskussion mit Waterloo-Potenzial bevor, die nur vordergründig mit juristischen Argumenten geführt wird.