Ein ICE ist entgleist, 150 Personen müssen gerettet werden. Das ist das Szenario einer Katastrophenschutzübung gewesen. Im Raum Schwieberdingen war ein Großaufgebot an Rettungskräften nicht nur aus dem Landkreis im Einsatz.

Schwieberdingen - Rund 600 Einsatzkräfte sind mitten in der Nacht zum Sonntag bei Schwieberdingen wegen einer Katastrophenschutzübung im Einsatz gewesen. Angenommen worden war: ein ICE ist entgleist, es gibt Tote und Verletzte.

 

Wenige Stunden nach der Erprobung des Ernstfalls ist der Ludwigsburger Kreisbrandmeister Andy Dorroch selbstkritisch: Die Kommunikation zwischen Einsatzleitung, den Helfern an der großflächigen Unglücksstelle und den nachrückenden Helfern müsse verbessert werden. „Das ist eine große Hausaufgabe“, sagt Dorroch. Gleichwohl ist er nicht unzufrieden: „Der Plan funktioniert.“

Der Kreisbrandmeister hatte einen Einsatzplan für Schienenunfälle im Kreis Ludwigsburg erstellt. Das Papier soll für alle Rettungs- und Hilfsorganisationen regeln, wo sie im Fall des Falles anpacken. Das dramatische Szenario eines ICE-Unglücks auf der Trasse bei Vaihingen/Enz bot etliche Aufgabenbereiche. 150 Opfer sollten gerettet, betreut und abtransportiert, 20 Tote geborgen werden.

Neben der Feuerwehr waren Einsatzkräfte des Bevölkerungsschutzes, des Technischen Hilfswerks, der Deutschen Bahn, der Landes- und Bundespolizei alarmiert worden. Bis sie am Unglücksort eintrafen, heulten Dutzende Minuten lang die Martinshörner durch die Straßen im Westen des Kreises. Die Erkenntnisse aus der Übung, die unter den Augen des Landesbranddirektors ablief, sollen in die Planung einfließen, bevor der Einsatzplan kreisweit eingeführt wird. Das Landratsamt hatte die Übung namens „Consilium“ (lateinisch: Plan) organisiert.