Der 170 Millionen Euro teure Haupteingang des Katharinenhospitals ist eröffnet worden. Für Dezember ist der Einzug geplant.

Stuttgart - Nicht nur viele Zahlen und Fakten sowie reichlich Lob und Glückwünsche gab es am Ende des offiziellen Teils der Einweihungszeremonie, sondern auch noch etwas fürs Herz. Der Kinderchor der Betriebskita trug ein Lied vor. Der Gesang der Mädchen und Buben rührte nicht nur Jan Steffen Jürgensen. „Wir haben hier nicht nur Spitzenmedizin, sondern auch ganz junge Talente“, schmunzelte der Medizinische Vorstand des städtischen Klinikums. Gemeinsam mit den Chorkindern durchschnitten dann Jan Steffen Jürgensen, Landessozialminister Manfred Lucha (Grüne) und der Stuttgarter Finanz- und Krankenhausbürgermeister Thomas Fuhrmann (CDU) symbolisch noch ein Band.

 

Als Herzstück gilt die große interdisziplinäre Intensivstation

Gefeiert wurde am Freitag mit rund 150 geladenen Gästen die Fertigstellung und Übergabe des sogenannten Hauses F als der „ersten großen Etappe“ beim Neubau des Katharinenhospitals, so Jürgensen. Das auf 40 000 Quadratmeter Grundfläche errichtete Gebäude an der Kriegsbergstraße wird künftig die erste Anlaufstelle für alle Patienten des Katharinenhospitals sein. In das Haus ziehen aber auch die radiologischen Kliniken, Teile der Inneren Medizin und Bettenstationen mit etwa 250 Betten ein. Als Herzstück gilt die große interdisziplinäre Intensivstation mit mehr als 60 Betten. Internistische, neurologische, anästhesiologische und operative Expertise verbinden sich zu einer modernen Einheit. Auch eine Transplantationsstation und eine große Endoskopieabteilungen werden hier eingerichtet. Nach dem Abschluss der Geräte- und Technikinstallationen ist für den Dezember der Einzug geplant.

Mit rund 80 Millionen Euro trägt das Land Baden-Württemberg knapp die Hälfte der 170 Millionen umfassenden Investition. „Wir geben das in der vollen Überzeugung, das Richtige zu tun“, sieht Minister Lucha die Förderung als sinnvollen Beitrag zur Stärkung der Infrastruktur des Klinikums. „Wie wichtig die Krankenhäuser sind, haben wir in den letzten 18 Monaten erlebt“, sagte Lucha. Er dankte dem Medizinischen Vorstand und allen 7000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klinikums für die „Wahnsinnsleistung“. Man habe Schwerstkranke in der Pandemie versorgt und gleichzeitig den Regelbetrieb aufrecht erhalten. Und das Klinikum der Stadt sei ein „kongenialer Partner“ bei der Impfkampagne gewesen, lobte der Minister. Zu dieser Mehrfachbelastung habe man dann auch noch das Bauprojekt vorantreiben und die Zeitpläne einhalten müssen, erklärte Lucha anerkennend.

Insgesamt die größte Baumaßnahme

Finanz- und Krankenhausbürgermeister Fuhrmann erinnerte an die „zukunfts- und richtungsweisende Entscheidung“ des Gemeinderats, den Standort Mitte des Klinikums umfassend zu erneuern. Die Gesamtinvestition für den Neubau des Katharinenhospitals ist mit rund 810 Millionen Euro veranschlagt, es ist die größte Baumaßnahme der Landeshauptstadt. Diese sei eine „Investition in die Zukunft“, so Fuhrmann, erhöhe die Versorgungssicherheit der Menschen im Land und stärke den Standort.

Das Haus F ist ein zentrales Element der sehr Jahren laufenden Neuordnung des städtischen Klinikums am Standort Mitte. Nach dem Kinderhospital Olgäle mit der Frauenklinik im rückwärtigen Bereich ist der neue Haupteingang das zweite große Projektelement. 2024 soll ein weiteres, schon im Bau befindliches Gebäude an der Ecke von Kriegsbergstraße und Herdweg mit der Nuklearmedizin und der Strahlentherapie fertig werden. Danach können die großen, markanten Bettenhäuser abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt werden. Zuletzt soll an Stelle des Katharinenhofs, des heutigen Haupteingangs, ein weiterer Neubau in Form des Hauses F errichtet werden.