Die norwegische Frauenband Katzenjammer ist bei ihrem Konzert in Stuttgart mit erfrischender Unbefangenheit zu Werke gegangen.

Stuttgart - Katzenjammer? Putziger Name für eine Band aus Norwegen; die skandinavische Sprache hat das Wort aus dem Deutschen wohl irgendwie entlehnt. Oder ob die ausschließlich weiblich besetzte Band den Titel einer US-amerikanischen Comicserie benutzt hat?

 

Egal, die vier Damen von Katzenjammer sind erfolgreich und treten in der ganzen Welt auf, womit sie auch mal vor rund fünftausend Besuchern während ihres Auftritts in der Porsche-Arena angeben. Ach? Oh!

Überhaupt geben sie sich sehr unbefangen und wechseln fortwährend die Instrumente, auf eine virtuose Beherrschung dieser Teile kommt es nicht so an. Es geht eine große Unbefangenheit von ihrer Show aus, die gleichzeitig auch sehr kalkuliert zu sein scheint.

Mit dem Charme von Pippi Langstrumpf

So gehen sie mit gewissen folkloristisch gefärbten Zutaten um: Es kommt da oft eine Art Riesenbalalaika als spektakulär aussehende Schleuder von Basstönen zum Einsatz. Auch klingen manche Songs bei ihnen nach einer globalen Folklore, die aus einer von Pippi Langstrumpf durchstreiften Puppenstube zu stammen scheint.

Nicht zuletzt dies wird ihnen viel globale Popularität verschafft haben. Es tritt sodann die dunkelhaarige Musikdame des Quartetts nach vorne, um den Satz „Ich bin eine Rampensau“ auf deutsch zum Besten zu geben. So etwas kommt natürlich glänzend an, erst recht nachdem die Nordfrau auch noch beachtliche stimmliche Qualitäten vorführen kann und etwas zu ausführlich davon schwärmt, wie sehr sie die Musik schon seit ihrer Jugend ergriffen hat.

Doch die Konzertbesucher hören auch spritzige und mehrstimmig vorgetragene Refrains, ihre Hörorgane werden von Banjo, Mandoline, Akustikgitarre, Slidegitarre, Schlagzeug oder Keyboard gekitzelt, und ihre Sehorgane bekommen eine farbig ereignisreiche Show mit. Drollig.