Sie haben nichts gefunden auf dem EVF-Gelände, eine Fliegerbombe schon gar nicht. Göppingen war am Sonntag so schnell wieder offen, wie es am frühen Morgen gesperrt worden war.

Göppingen - Es ist 6.24 Uhr, als Gamze Cicek ihre Wohnung in der Dürerstraße verlässt. Das ist, zumindest an einem Sonntag, um diese Zeit unüblich. Doch die Mutter muss mit ihren Kindern raus – wie rund 2600 andere Menschen in Göppingen auch. In 36 Minuten muss ein großer Teil der Oststadt geräumt sein, weil auf dem nahe gelegenen Areal beim Gaskessel, wo die Energieversorgung Filstal gerade baut, eine Fliegerbombe vermutet wird, die entschärft werden soll.

 

Gamze Cicek steuert mit ihrer Verwandtschaft – alle leben in dem betroffenen Bereich – das Mörike-Gymnasium an, wo sich all die Leute versammeln können, die nicht wegfahren wollten oder konnten. Kurz vor sieben Uhr, noch ehe die Evakuierung offiziell abgeschlossen sein sollte, kommt aber bereits die Entwarnung. „Keine Bombe!“ – Genau genommen gar nichts. Ralf Vendel, der Leiter Kampfmittelbeseitigungsdienstes Baden-Württemberg, und der Göppinger Oberbürgermeister Guido Till werden später im Rathaus über alles weitere berichten, auch darüber wie es zu der falschen Diagnose kommen konnte.