Kein Platz in Göppinger Turnhallen Es wird noch enger in den Sporthallen

Es deuten sich weitere Löcher bei den Kapazitäten an:  Eine der Sporthallen am Berufsschulzentrum wird ab Jahresende saniert. Foto: Staufenpress

Die Trainingskapazitäten in Göppinger Turnhallen sind bereits heute ausgereizt. Zu allem Übel stehen in drei großen Sporthallen außerdem noch Sanierungsarbeiten an.

Schwierig“ nennt Manfred Müller, Vorsitzender des TSV Bartenbach, die Hallensituation in Göppingen. Die Handballer aus dem nördlichen Stadtbezirk tingeln seit Jahren durch alle möglichen Turnhallen in der Stadt und in der Umgebung. Die insgesamt fünf Mannschaften im Erwachsenen-Bereich trainieren in den Hallen der Bereitschaftspolizei, am Berufschulzentrum an der Öde, in der EWS-Arena und an der Pestalozzischule. Ihre Heimspiele tragen sie in der Regel in der Parkhaushalle aus. Die Jugendmannschaften wiederum trainieren in vier unterschiedlichen Hallen. „Die Kapazitäten sind allerdings sehr gering, da teilweise sehr viele Kinder in kleinen Hallen trainieren“, sagt Müller.

 

Und auch bei Frisch Auf Göppingen, dem Verein, der neben den Profiteams noch 28 weitere Mannschaften gemeldet hat, sagt Alexander Kolb, Leiter Spielbetrieb und Organisation: „Die Situation ist äußerst angespannt.“ Zum Beispiel müssten die Leistungsteams des Nachwuchscenters teilweise mit einer halben Halle auskommen. Für Trainingseinheiten nutzt Frisch Auf neben der EWS-Arena auch die Parkhaushalle, die Öde-Sporthallen und die Halle der Bereitschaftspolizei. Und die Heimspiele aller 28 Mannschaften seien an den Wochenenden in der EWS-Arena kaum noch unterzubringen, erklärt Kolb, auch weil die bis an die Grenzen ausgelastete Arena häufig für andere Veranstaltungen belegt ist.

Noch stehen alle Sportstätten zur Verfügung

Insgesamt ist die Lage in Göppingen also kritisch (siehe auch Infobox). Und das, obwohl derzeit alle vorhandenen Sportstätten mehr oder weniger komplett zur Verfügung stehen. Doch das wird nicht so bleiben. Denn schon allein von den größeren, handballtauglichen Sportstätten sind drei sanierungsbedürftig: die Öde-Sporthalle I, die Parkhaushalle und die Halle der Bereitschaftspolizei. Das Schreckensszenario, dass mehrere Hallen gleichzeitig wegfallen, wird zwar nicht eintreten, denn sowohl die Stadt Göppingen, der die Parkhaushalle gehört, als auch das Polizeipräsidium winken bei der Frage nach schneller Sanierung ab. Beide Sportstätten stecken hierbei noch in der Planungsphase. Nichtsdestotrotz fürchten die Vereinsvertreter die Schließzeiten. „Wenn Hallenkapazitäten an einer Stelle wegfallen, drängen diese Vereine in die anderen Sportstätten und es wird noch enger“, sagt Alexander Kolb dazu.

Für die Öde-Halle I ist die anstehende Sperrung allerdings schon sehr konkret. Vom Jahresende bis zu den Sommerferien geht dort nichts mehr, wie Stefan Kraft, der Leiter des Amts für Hochbau, Gebäudemanagement und Straßen beim Landkreis, bestätigt. „Dabei werden der Boden, die Elektroinstallationen einschließlich Lautsprecheranlage und Anzeigetafel, sowie Prallwände und die mittlere Tribüne komplett erneuert beziehungsweise saniert.“

In der Parkhaus-Sporthalle ist es oft unerträglich heiß

In der mittlerweile 42 Jahre alten Parkhaus-Sporthalle wird es hingegen in den nächsten zwei Jahren noch keine Schließzeiten geben. Die Stadt Göppingen arbeite zwar an einem Konzept, erläutert Pressesprecherin Andrea Rothfuß diesen Punkt, allerdings: „Die Umsetzung der umfassenden Sanierungsmaßnahme wird nicht in 2026/2027 erfolgen.“ Die Gründe dafür sind ein langer Planungsvorlauf und die Vielzahl anderer Bauprojekte, die derzeit in der Bauverwaltung bearbeitet werden. Die Duschräume werden seit Längerem abschnittsweise im laufenden Betrieb renoviert. Das Hauptproblem der Parkhaushalle ist allerdings die oft unerträgliche Hitze unter den Sheddächern. Bereits vor fünf Jahren drang der Gemeinderat darauf, die Zustände abzustellen. Die Verwaltung sagte das auch zu. Nach einem Austausch der Lüftungstechnik besteht das Grundproblem allerdings weiter. Das übliche Anbringen eines außen liegenden Sonnenschutzes sei nicht möglich, erklärt Rothfuß dazu. „Da die Parkhaussporthalle neben dem Problem des sommerlichen Wärmeschutzes weitere Sanierungsbedarfe und einen hohen Energieverbrauch aufweist, arbeitet die Verwaltung derzeit an einem Konzept, bei dem alle notwendigen Sanierungsmaßnahmen technisch und wirtschaftlich sinnvoll gekoppelt werden.“ Manfred Müller vom TSV Bartenbach erläutert: „Ein Wegfallen der Parkhaushalle wäre für uns fatal, denn der TSV Bartenbach mit fünf aktiven Mannschaften trägt seine Heimspiele dort aus.“

Und die Halle der Bereitschaftspolizei? Auch sie wird von vier Vereinen aus der Region genutzt – unter der Woche jeden Abend. Und auch hier ist eine umfassende Sanierung nötig, die eine längere Schließzeit zur Folge hat. Es müssen an der Sporthalle – und an der benachbarten Schwimmhalle – die komplette Glasfassade sowie die Fenster erneuert werden. Außerdem sind die Lüftungstechnik, die Beleuchtung, Verkabelungen und sämtliche Sanitäreinrichtungen im Obergeschoss sanierungswürdig, erklärt Markus Schlatter von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Einsatz. Aufs Dach kommt eine Photovoltaikanlage. Erneuert werden muss auch die Schwimmbadtechnik. Über den Zeitrahmen all dieser Arbeiten könne allerdings „noch keine verbindliche Aussage getroffen werden“. Die Ressourcenplanung werde fortlaufend überprüft und aktualisiert.

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