Keine Forschungsfabrik für Batteriezellen im Land: Das ist auch ein politischer Rückschlag für Winfried Kretschmann, kommentiert StZ-Autor Reiner Ruf.

Stuttgart - Dass die Forschungsfabrik zur Fertigung von Batteriezellen nicht nach Ulm kommt, sondern an die westfälische Fahrradmetropole Münster geht, bedeutet für Ministerpräsident Winfried Kretschmann einen schweren politischen Rückschlag. Hatte er doch darauf gehofft, ein sichtbares Zeichen für den industriellen Umbau des Landes im Zeichen der Mobilitätswende setzen zu können. Für das Autoland Baden-Württemberg wäre das ein Mutmacher gewesen. Und natürlich wäre das Projekt ganz speziell den zuletzt etwas uninspirierten Grünen sehr zupassgekommen, vor allem mit Blick auf eine mögliche Wiederwahl Kretschmanns im 2021. Zur Wahrheit gehört ebenso, dass Kretschmann früher als andere beklagte, die hiesige Autoindustrie mache sich bei der Fertigung von Elektrofahrzeugen von der Batteriezellenfertigung in Fernost abhängig.