Theresa May hat sich in den Brexit-Verhandlungen durch eigenes Verschulden ins Abseits manövriert, meint der London-Korrespondent Peter Nonnenmacher. Damit geht es nun für die britische Regierungschefin um die politische Existenz.

Korrespondenten: Peter Nonnenmacher (non)

London - Viel Spaß kann ihr der Aufenthalt in Brüssel diese Woche nicht gemacht haben. Noch weniger dürfte sich Theresa May aber auf die Rückkehr nach London gefreut haben. Denn ein Chor zorniger Stimmen schallte ihr aus England schon vor der Heimreise entgegen. Nun sei für die Premierministerin die Endzeit angebrochen, fanden sowohl Brexit-Gegner wie Brexiteers.   Dass May jetzt die EU-Offerte einer längeren Übergangsphase beim Austritt in Betracht ziehe, um Zeit zu gewinnen, sei doch „lächerlich“, erklärten die Hardliner ihrer Partei einmütig. Zusätzliche Milliardenkosten und weitere Monate „unter der Herrschaft der EU“ stünden den Briten in diesem Fall ins Haus, tönte das Boulevardblatt „The Sun“.   May dürfe das Vereinigte Königreich nicht „ins Fegefeuer immerwährender Mitgliedschaft in der EU-Zollunion“ führen, proklamierte die Brexiteers-Elite. „Verrat am Brexit“ werfen Teile der eigenen Partei May vor.