2022 noch Bundesliga, nun in der 3. Liga. Arminia Bielefeld unterliegt in der Relegation gegen Wehen Wiesbaden deutlich. Die Hessen feiern den verdienten Aufstieg in Liga zwei.

Das Fußball-Wunder ist ausgeblieben: Arminia Bielefeld ist in der Relegation gegen den SV Wehen Wiesbaden aus der 2. Bundesliga abgestiegen und muss sich auf harte Zeiten einstellen. Nach dem blamablen und von Fan-Ausschreitungen überschatteten 0:4 im Hinspiel unterlagen die Ostwestfalen im zweiten Aufeinandertreffen am Dienstag 1:2 (1:2). Für die Arminia ist es der zweite Abstieg nacheinander. Erst 2022 war der Traditionsclub aus der Bundesliga abgestürzt. Wehen Wiesbaden feierte dagegen den dritten Aufstieg in die zweite Liga nach 2007 und 2019.

 

Beim Rückspiel in Bielefeld erzielte Fabian Klos (4. Minute) das einzige Tor für die Gastgeber. Benedict Hollerbach traf zweimal für Wehen Wiesbaden (35./45.+2).

„Wir sind Arminen und ihr nicht“

Schon als die Bielefelder Spieler zum Aufwärmen ins Stadion liefen, schallte ihnen die Abneigung einiger Fans entgegen. „Wir sind Arminen und ihr nicht“, skandierten die Anhänger. Für die Arminia ging es nur noch um Schadensbegrenzung. Gleich fünf Wechsel nahm Trainer Uwe Koschinat in seiner Startelf vor, unter anderem Identifikationsfigur Klos rückte neu in die Anfangsformation. Das lohnte sich.

Klos’ frühes 1:0 brachte ein wenig Rückhalt und Selbstvertrauen zurück. Die Bielefelder nahmen die Zweikämpfe an und erarbeiteten sich Torchancen. Wehen Wiesbaden war dagegen bei Kontern gefährlich. Einen solchen nutzte Hollerbach, der mit dem 1. FC Köln in Verbindung gebracht wird, zum Ausgleich. Kurz vor der Pause legte der 22-Jährige seinen zweiten Treffer nach. Wirkliche Spannung kam angesichts des klaren Ergebnisses vier Tage zuvor zu keinem Zeitpunkt auf.

Kompletter Umbruch steht bevor

Für die Arminia hat der Abstieg weitreichende Folgen. Finanziell trifft der Niedergang den Traditionsclub mit großer Wucht – auch, wenn sich die Bielefelder nach eigenen Angaben keine Sorgen um die Lizenz machen. Zudem gelten fast alle Spielerverträge für die 3. Liga nicht. Ein kompletter Umbruch steht bevor.

Immerhin will Torjäger Klos wohl weitermachen. „Ich höre so nicht auf. Das ist mein Verein“, hatte der 35-Jährige schon nach dem Hinspiel am Sky-Mikrofon gesagt. In einem bemerkenswerten Interview hatte Klos auch die eigenen Mitspieler heftig kritisiert und der Mannschaft als Kapitän den Charakter abgesprochen. Die Partie in Wiesbaden hatte wegen Krawallen von Arminia-Fans vor dem Abbruch gestanden.

Wehen Wiesbaden darf nach einem kuriosen Liga-Finale nun im zweiten Versuch jubeln. Die Hessen hatten am letzten Drittligaspieltag mit ihren Fans auf dem Rasen bereits den Aufstieg gefeiert, waren dann aber doch noch vom VfL Osnabrück überholt worden. Nun feierten die mitgereisten Anhänger bereits während des Spiels eine große Party im Gästeblock.