Erstmals seit 1980 werden zum Jahreswechsel die Fahrpreise im VVS nicht erhöht. Das ist gut so, meint Redakteur Thomas Durchdenwald. Das kann aber nur der Anfang für einen Offensive für den Nahverkehr sein.

Stuttgart - Ein gutes neues Jahr wünschen wir uns dieser Tage. Für Besitzer älterer Dieselautos mag dies wie Hohn klingen. Wenn sie nicht in Stuttgart wohnen, ist ihr Fahrzeug seit dem 1. Januar aus der Stadt ausgesperrt. Dagegen ist es für die Nutzer von Bussen und Bahnen im VVS ein gutes neues Jahr. Erstmals seit 1980 gibt es keine Tariferhöhung zum Jahreswechsel.

 

Nahverkehr attraktiver

Dabei markiert die Nullrunde nur den Anfang eines guten neuen Jahres für den öffentlichen Nahverkehr. Im April tritt die überfällige Tarifreform im VVS in Kraft, die das System einfacher macht – und vielen, aber beileibe nicht allen VVS-Kunden günstigere Fahrpreise beschert. Profitieren werden die ÖPNV-Nutzer, die in Stuttgart und durch Stuttgart fahren, weil sie eine Zone sparen. Aber auch am Rand der Region und in den Kreisen gibt es Verbesserungen. Noch nie war Umsteigen so attraktiv.

Angebot muss besser werden

Zu einem besseren Nahverkehr gehört aber nicht nur der Dreh an der Preisschraube. Gleichzeitig muss auch das Angebot verbessert werden. Dabei steht der Verband Region Stuttgart vor einer wichtigen Entscheidung: Er muss Ende Januar die Weichen stellen für die moderne Signaltechnik ETCS und den Kauf von 50 neuen S-Bahnen, die – spät genug, aber zumindest in einigen Jahren – mehr Kapazitäten bieten. An einer Zustimmung führt kein Weg vorbei: Wer den Nahverkehr attraktiver macht, muss auch dafür sorgen, dass neue Fahrgäste freie Plätze finden. Nur dann ist es ein gutes neues Jahr für den Nahverkehr.