Die Kelley Barracks bekommen eine neue Zufahrt. Diese soll unter anderem mehr Sicherheit bieten. Die Bauarbeiten beginnen im kommenden April.

Plieningen/Möhringen - Es tut sich was in den Kelley Barracks: Auf dem Kasernengelände der US-Amerikaner, das zwischen Möhringen und Plieningen liegt, werden in den kommenden Jahren etliche Wege neu gestaltet. Schon seit 2009 sind dort die Bauarbeiten im Gange, unter anderem werden die Straßen erneuert und die Gehwege verbreitert (wir berichteten). Was darüber hinaus auf dem Areal passiert, wird aus Sicherheitsgründen nicht publik gemacht.

 

Von einer Neuerung aber sind die Autofahrer, welche die Kelley Barracks auf der direkt vorbei führenden Plieninger Straße/Filderhauptstraße passieren, unmittelbar betroffen: Die Kaserne bekommt eine neue Zufahrt. Die wird künftig weiter östlich liegen, also näher an Plieningen. Und zwar dort, wo sich derzeit ein Hubschrauberlandeplatz befindet, der allerdings nicht mehr genutzt wird. Der Umbau der Landesstraße wird voraussichtlich im April des kommenden Jahres beginnen.

Die alte Zufahrt ist nicht mehr sicher genug

Dieses Vorhaben hat Ines Oelschlägel vom Staatlichen Hochbauamt Reutlingen am Montag im Plieninger Bezirksbeirat vorgestellt. Die Behörde baut im Auftrag der US Army die neuen Verkehrswege. „Die alte Zufahrt entspricht nicht mehr den Sicherheits- und Leistungsanforderungen“, erläuterte Oelschlägel. In der Kaserne seien sensible Einheiten stationiert worden, deshalb würde vor dem Gelände noch mehr Wert auf Sicherheitsvorkehrungen gelegt. Zudem soll die neue Zufahrt funktioneller sein und auch für die Autofahrer draußen mehr Verkehrssicherheit garantieren.

Aus diesen Gründen, so berichtete es der Verkehrsplaner Heiko Richter vom Ingenieurbüro Praxl und Partner, soll die Einfahrt voll signalisiert werden. Das heißt: Alle Wegebeziehungen an der Einmündung werden künftig durch eine Ampel geregelt. Bisher werden Autofahrer, die in die Kaserne fahren wollen, nur durch einige Blinklichter vor dem Gegenverkehr gewarnt.

Bezirksbeirat fürchtet Rückstau nach Plieningen

Das sorgte bei den Bezirkbeiräten für wenig Freude. Sie haben schließlich selbst erlebt, welches Chaos zeitweise in Plieningen herrschte, als die vielen Ampeln nach dem Umbau der Ortsmitte nicht richtig eingestellt waren. Trotz Ines Oelschlägels Beteuerungen, es habe im Vorfeld intensive Verkehrszählungen gegeben und die Ampelschaltung werde entsprechend optimiert, wurden im Gremium Bedenken laut. „Ich sehe wirklich das Problem, dass es von Möhringen nach Plieningen zu Rückstaus kommt. Und ich rate, da eine vernünftige Planung zu fordern“, sagte Walter Schnee von den Grünen. Diese Anregung soll an die Verwaltung weitergegeben werden.

Positiv hingegen wurde vermerkt, dass sowohl die beiden Bushaltestellen wie auch der Geh- und Radweg vor der Kaserne erhalten bleiben. Eine Änderung allerdings gibt es für die Radfahrer: Auch sie müssen künftig die Einmündung zu den Kelley Barracks mittels einer Ampel überqueren. Bisher durften sie einfach so über die Zufahrt fahren. Das hat oft zu Missverständnissen und sogar Unfällen geführt, weil die abbiegenden Autofahrer die Radler übersehen hätten, berichtete Ines Oelschlägel. Der Idee, für die Radfahrer einen Zebrastreifen einzurichten, erteilte die Ingenieurin eine Absage: „Das wäre nicht zulässig und abgesehen davon auch viel zu gefährlich.“

Bis Ende 2015 werden die Bauarbeiten dauern

Obwohl die Umbauarbeiten bereits im April 2014 beginnen, werden die Autofahrer sie wohl erst ab 2015 zu spüren bekommen. „Die meisten Veränderungen passieren zunächst in den Kelley Barracks selbst“, sagte Ines Oelschlägel. Bis Ende des übernächsten Jahres sollen die Arbeiten dauern. In dieser Zeit bleibt die Straße fast durchgehend offen, wobei der Verkehr immer wieder mit Baustellenampeln einspurig an der Kaserne vorbeigeführt wird. An einem bis zwei Wochenenden allerdings werden die Autofahrer nicht um eine Sperrung herumkommen. Dann wird der Verkehr, der aus Plieningen kommt, über die Echterdinger Straße umgeleitet.

Für die Arbeiten an der Straße und in den Kelley Barracks werden laut Ines Oelschlägel auch Flächen versiegelt und Bäume gefällt. Von den Ausgleichsmaßnahmen dafür werden aber weder die Möhringer noch die Plieninger etwas zu sehen bekommen. Ersatzpflanzungen gibt es nur auf den Arealen der Kelley Barracks und der Robinson Barracks auf dem Burgholzhof.