Der Prozess hätte schon Anfang März beginnen sollen. Doch der Angeklagte ist nicht erreichbar – jetzt wird er mit internationalem Haftbefehl gesucht.
Der letzte Prozess im Zusammenhang mit den gefälschten Kfz-Zulassungen in den Zulassungsstellen Böblingen und Leonberg am Landgericht Stuttgart ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Die 14. Große Strafkammer stellte das Verfahren vorläufig ein, da der Angeklagte für längere Zeit abwesend ist. Der Prozess hätte Anfang März beginnen sollen, bis Ende Juni waren zwölf Verhandlungstage terminiert.
Der Angeklagte muss sich am Landgericht Stuttgart wegen gewerbsmäßiger Bestechung verantworten. Er ist Mitglied einer Autohändler-Familie, gegen die schon vier Urteile ergangen sind. Am ersten Verhandlungstag war er jedoch nicht erschienen und auch von einer Streife des Polizeireviers Böblingen an seinem Wohnort nicht anzutreffen.
EU-Haftbefehl wegen Kennzeichenbetrug
Der Verteidiger des Mannes hatte am ersten Prozesstag erklärt, er habe schon seit einiger Zeit keinen Kontakt mehr mit seinem Mandanten gehabt. Die Staatsanwaltschaft hatte daraufhin beantragt, einen Haftbefehl aus dem Jahr 2023, der zwischenzeitlich aufgehoben worden war, wieder in Vollzug zu setzen und ihn als internationalen Haftbefehl auszugestalten, da der Verdacht bestehe, dass sich der Angeklagte im Ausland aufhält. Nun wird international nach dem Mann gefahndet.