Bernhard Bühler tritt am Donnerstag sein neues Amt als Bürgermeister von Oppenweiler an. Er freut sich auf sein Amt als Schultes in Oppenweiler, dem Ort, in dem er aufwuchs und in dem der 14-köpfige Gemeinderat aus Mitgliedern zweier freier Listen ohne Parteibuch besteht.

Kernen - Ein letztes Mal wird Bernhard Bühler an diesem Mittwoch bei der Amtsleitersitzung im Rathaus sein. Den Schreibtisch hat er halbwegs aufgeräumt. Von Donnerstag an ist Kernen für ihn Geschichte. Der 50-Jährige schlägt ein neues Kapitel auf – als Schultes von Oppenweiler.

 

17 Jahre hat Bernhard Bühler das Haupt- und Personalamt in Kernen geleitet. Die Zeit sei wie im Flug vergangen, sagt er. „So ein schlechter Job ist das schließlich nicht. Aber für mich ist es die richtige Zeit, etwas Neues anzufangen.“ Erinnerungen wird er viele mitnehmen – und Erfahrungen. Als Bühler nach Kernen kam, lagen die Personalkosten bei knapp zehn Millionen Mark. „Heute sind wir bei über zehn Millionen Euro, diese Vergrößerung war eine Herausforderung.“ Er hat sie gemeistert, ebenso wie die stetig steigende Aufgaben, das Mehr an Dokumentationen, Bürokratie und immer neue Software-Programme.

Er hat die Sanierung des Hallenbads und die Entwicklung des „Sportparks Hangweide“ begleitet

Bernhard Bühler hat bei den Erweiterungen der Rumold-Realschule und der Haldenschule mitgewirkt und geschluckt, als Kernen seine Hauptschule verlor. Er hat die Sanierung des Hallenbads und die Entwicklung des „Sportparks Hangweide“ begleitet. „In 17 Jahren hat sich einiges bewegt. Anfangs hatten wir für Veranstaltungen in Stetten den Museumskeller und die Aula der Karl-Mauch-Schule. Heute haben wir ein schönes Bürgerhaus, eine renovierte Glockenkelter, die Einweihung war eines meiner schönsten Erlebnisse. Die Alte Kelter ist schwellen- und barrierefrei.“

Bernhard Bühler war aber auch der „Mister Bingo“ bei der Sportler- und Musikerehrung der Jugend. Dafür steht der Nachfolger, anders als in der Amtsleitung, noch nicht fest. „Kernen kann mich dafür in Zukunft ja buchen“, scherzt er. Die Kugeln werden wohl auch ohne ihn rollen. Wie das Bädle in Stetten aussehen würde, hätte er sich der einst maroden Einrichtung nicht angenomen, ist ungewiss. „Es war in einem jämmerlichen Zustand, die Technik veraltet“, erinnert sich Bühler. Ein zweites Mal muss er einen solchen Kraftakt wohl nicht stemmen. „In Oppenweiler haben wir ein schönes, großes Freibad, das im Sommer für 200 000 Euro saniert wird.“

Bernhard Bühler freut sich auf sein Amt als Schultes in Oppenweiler

Aufgaben warteten genug auf ihn. Oppenweiler will ein Ärztehaus, einen neuen Kindergarten bauen. Beim Hochwasserschutz besteht Handlungsbedarf, ebenso bei der E-Mobilität. „Ich will bei der Bürgerbeteiligung, deren Verfechter ich bin, neue Wege beschreiten“, sagt Bernhard Bühler. Wichtig sei, die Rahmenbedingungen festzulegen und zu sagen, was die Vorgaben sind und wie weit die Bürger freie Hand haben. „Ich habe eine Struktur entwickelt, die ich nach Oppenweiler mitnehmen werde. Der Prozess muss ehrlich und vertrauensvoll sein.“ Die Neugestaltung der Hangweide hätte er auch deshalb gern noch miterlebt. „So etwas Großes werde ich in Oppenweiler nicht bekommen. Aber wir haben einiges vor. Es geht um Nachverdichtung und Innenentwicklung. Ich habe im Wahlkampf ja dafür getrommelt, Wohnraum für jeden Geldbeutel zu schaffen.“

Bernhard Bühler freut sich auf sein Amt als Schultes in Oppenweiler, dem Ort, in dem er aufwuchs und in dem der 14-köpfige Gemeinderat aus Mitgliedern zweier freier Listen ohne Parteibuch besteht. „Die sind sich aber grün, und das Spektrum ist breit, es sind Unternehmer, Landwirte und Banker.“ Dass es im Wahlkampf ein Vorteil war, dass er viele Leute kannte, ist klar. „Wie sich das mittelfristig auswirkt, weiß ich aber nicht.“ Früher hat sich Bernhard Bühler bei der Feuerwehr engagiert, nun spielt er Ordner bei den örtlichen Handballern, wo der Sohn Eric (16) und Tochter Léonie (19) auf Torejagd gehen. Er schwärmt vom seinem traumhaften Arbeitsplatz im Wasserschloss mit dem Blick über den Ort.