Historischer Moment in Havanna: Nach über 50 Jahren flattert an der US-Botschaft in Havanna wieder das Sternenbanner. Der feierlichen Zeremonie wohnt US-Außenminister Kerry bei.

Havanna - Die USA haben nach mehr als einem halben Jahrhundert wieder die eigene Flagge an der Botschaft in dem sozialistischen Karibikstaat Kuba gehisst. US-Außenminister John Kerry war kurz zuvor als erster US-Chefdiplomat seit 1945 extra nach Havanna gereist. Seine Ankunft in Havanna wurde von den kubanischen Staatsmedien live übertragen.

 

Das US-Sternenbanner wurde bei einer feierlichen Zeremonie im Außenhof der US-Botschaft in der kubanischen Hauptstadt gehisst: Die drei Marineinfanteristen, die 1961 die US-Flagge von der Botschaft einholten, zogen sie nun wieder auf.

Kerry mahnt mehr Demokratie an

„Das Ziel all dieser Veränderungen ist, den Kubanern zu helfen, sich mit der Welt zu verbinden und ihre Leben zu verbessern“, sagte Kerry, der sich mit einigen Sätzen auf Spanisch auch direkt an die Kubaner wandte. Zugleich sprach er Menschenrechtsverstöße an. Washington werde die kubanische Regierung weiterhin dazu drängen, ihre Verpflichtungen nach internationalen Verträgen einzuhalten, sagte Kerry.

Hunderte geladene Gäste und Schaulustige verfolgten das Geschehen vor Havannas Uferpromenade Malecón. Beide Länder hatten erst am 20. Juli ihre Beziehungen normalisiert. Diese waren auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges zwischen West und Ost abgebrochen worden.

Kerry wollte bei seinem Kurzbesuch mit seinem kubanischen Amtskollegen Bruno Rodríguez Parrilla, dem katholischen Erzbischof und separat mit einer handverlesenen Gruppe Dissidenten zusammentreffen.