Kevin Kuranyi findet deutliche Worte mit Blick auf die neue Generation der Fußball-Profis. Viele der jungen Spieler seien nicht mehr kritikfähig, so der ehemalige Stürmer des VfB Stuttgart.

Düsseldorf - Der ehemalige Nationalspieler Kevin Kuranyi geht mit der neuen Generation von Fußball-Profis hart ins Gericht.

 

Lesen Sie hier: So steht es um die Verletzten des VfB Stuttgart

Besonders besorgt zeigt sich der 38-Jährige über die Entwicklung seines früheren Vereins FC Schalke 04. „Marcelo Bordon, Mladen Krstajic, Gerald Asamoah, Ebbe Sand. Das waren Anführer, bei denen sich viele dachten: ‚Geil, so will ich auch werden, an denen kann ich mich orientieren.’ Wenn ich jetzt einen Blick auf den Schalker Kader werfe, frage ich mich: Zu wem soll ein Ahmed Kutucu bitteschön aufschauen?“, sagte Kuranyi in einem Interview von „Spox“ und „Goal“ (Mittwoch).

Kuranyi kritisiert Einstellung junger Profis

Als Problem machte Kuranyi auch die fehlende Identifikation mit dem Revierclub aus. Es gebe Spieler, die vermutlich dächten: „Okay, wenn es hier nichts wird, dann kann ich wechseln und woanders mein Geld verdienen.“ Andere würden „in Anbetracht ihrer Fähigkeiten zu viel verdienen“.

Besonders kritisch sieht der inzwischen als Berater tätige Kuranyi die Einstellung von Spielern der neuen Generation. Ihnen fehle es an Mentalität: „Viele junge Spieler sind nicht mehr kritikfähig, lassen sich wenig sagen. In meinem ersten Jahr als Profi beim VfB Stuttgart wurde ich in jedem Training vom Trainer und meinen Mitspielern angeschissen, selbst nach gelungenen Aktionen. Das hat einfach dazugehört“, so der Ex-Stürmer, der 275 Bundesligaspiele für Stuttgart, Schalke und Hoffenheim absolvierte.