Apple hat am Montagabend das neue Mac-Betriebssystem OS X „Yosemite“ und die mobile Plattform iOS 8 vorgestellt. Künftig soll man mit dem Macbook telefonieren und mit dem iPhone seine Gesundheit besser überwachen können.

Digital Desk: Jörg Breithut (jbr)

Stuttgart - Auf der 25. Worldwide Developers Conference (WWDC) hat Apple das neue Mac-Betriebssystem OS X „Yosemite“ und die mobile Plattform iOS 8 vorgestellt. Künftig soll man mit dem Macbook telefonieren und mit dem iPhone seine Gesundheit besser überwachen können.

 

Mobil-Betriebssystem iOS 8

Auf die Gesundheits-Offensive von Apple hatten viele gehofft – und wurden enttäuscht. Nur wenige Minuten räumte der Apple-Softwarechef Craig Federighi bei der Vorstellung des Mobil-Betriebssystems iOS 8 der neuen Software „Healthkit“ ein. Federighi kündigte er an, dass „Healthkit“ alle Ergebnisse der installierten Gesundheitsprogramme sammeln und auswerten soll. Blutdruck, Gewicht, Ernährung: Nutzer sollen auf dem iPhone und dem iPad alle ihre Daten aufzeichnen und nun übersichtlich anzeigen lassen. Apple setzt dabei vor allem auf die Apps von Drittanbietern.

Mit „Homekit“ will Apple nun auch die Wohnzimmer der Nutzer erobern. Der Konzern aus Cupertino bietet den Entwicklern eine einheitliche Plattform an, um Apps für die Heimsteuerung zu entwickeln. Schlösser sollen über Apps geschlossen werden, Heizungen geregelt und Überwachungskameras aktiviert werden. Auch die Sprachsteuerung Siri soll damit funktionieren. Das Beispiel: sagt man Siri, dass man sich fürs Bett bereit mache, dann schließt die Garage und das Licht wird gedimmt. Eine spannende Idee, die allerdings in wenigen Sekunden abgehandelt ist.

Zudem hat Apple die Oberfläche des mobilen E-Mail-Programms bei iOS 8 überarbeitet. Die Nachrichten lassen sich nun per Wisch löschen und schneller als ungelesen markieren. Mails lassen sich mit dem neuen Betriebssystem auch schneller tippen: „Quick Type“ schlägt Wörter beim Tippen vor, bevor man sie eingeben hat. Ganz ähnlich also wie bei Swype. Eine Schnelltipp-Software, die bei Android schon seit Jahren eingesetzt wird. Auch die Übertragung von Sprachnachrichten über iMessage ist ein alter Hut. Nachrichten-Apps wie Whatsapp bieten diese Funktion schon lange an. Aber: in Zukunft sollen auch Tastaturen von Drittanbietern zugelassen werden. Somit auch Swype.

Mac-Betriebssystem „Yosemite“

Im Herbst soll das neue Betriebssystem OS X „Yosemite“ kostenlos für Mac-Nutzer erscheinen. Benannt ist „Yosemite“ nach einem kalifornischen Nationalpark, der 300 Kilometer östlich von San Francisco liegt.

Die Entwickler haben das Programm optisch aufgehübscht und unter anderem den Programm-Fenstern einen Transparenz-Effekt verpasst, den Kalender überarbeitet und die Suche neu gestaltet, die nun nicht nur lokale Dateien findet, sondern Ergebnisse aus dem Internet direkt anzeigt. Zudem hat Apple den Safari-Browser überarbeitet, der künftig den Akku schonen soll, wenn Videos abgespielt werden. Bis zu zwei Stunden länger soll die Batterie auf einem Macbook Air halten, wenn ein Full-HD-Video gezeigt wird.

Ein Update für das Nachrichtenprogramm Mail ermöglicht den Nutzern künftig, die Anhänge einer Mail getrennt von der Nachricht über einen Apple-Server umzuleiten. Bis zu 5 Gigabyte dürfen die Dateien groß sein und werden über „Mail Drop“ verschlüsselt versendet. Der Empfänger mit einem Mac merkt keinen Unterschied, auf seinem Rechner wird die Mail wie üblich angezeigt. Windows-Besitzer müssen sich den Anhang über einen Link aus dem Netz laden.

Mobile Geräte werden mit „Yosemite“ künftig enger mit Macbooks verknüpft. Wenn eine Mail am iPhone geschrieben wird, dann erkennt das der Rechner und bietet an, die Nachricht am Macbook weiter zu schreiben. Auch Anrufe können über den Rechner geführt werden, wenn das Telefon in der Nähe liegt. Der Anrufer ist über den Lautsprecher zu hören, der Nutzer spricht ins Mikrofon.

„Yosemite“ ist der Nachfolger der aktuelle OS X Version 10.9 mit dem Namen „Mavericks“, das mehr als die Hälfte der Mac-Nutzer auf ihren Rechnern installiert haben. Seit Oktober sei das kostenlose Betriebssystem mehr als 40 Millionen mal installiert worden. Windows 8 hingegen sei lediglich auf 14 Prozent der Windows-PCs installiert.