David Müller ist ein wichtiger Stabilisator im Mittelfeld der Stuttgarter Kickers. Vor dem Regionalliga-Derby gegen den SSV Ulm 1846 (Mittwoch, 19 Uhr) spricht der 26-Jährige über den Druck im Kampf gegen den Abstieg, die Parallelen zum Vorjahr und seine eigene Zukunft.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - David Müller ist in Esslingen geboren, spielte in der Jugend für die Stuttgarter Kickers und auch den VfB. Der Mittelfeldspieler der Blauen ist ein Kind der Region und kann sich sehr gut vorstellen, seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag zu verlängern. Zunächst aber steht in den letzten sieben Spielen der Kampf um den Regionalliga-Klassenverbleib an. Ein Sieg an diesem Mittwoch (19 Uhr/Gazi-Stadion) gegen den SSV Ulm 1846 wäre ein wichtiger Schritt.

 
Herr Müller, können Sie sich noch erinnern, wann die Kickers zwei Punktspiele hintereinander gewonnen haben?
Wir haben erst am Samstag auf der Rückfahrt von unserem 1:0 in Steinbach in der Mannschaft darüber geredet. Die letzten beiden Sieg in Serie gab es zum Ende der vergangenen Saison.
2:1 gegen Eintracht Trier und 2:0 bei 1899 Hoffenheim II.
Genau. In dieser Saison haben wir es leider noch nicht geschafft. Es wird langsam Zeit.
Das württembergische Derby gegen den SSV Ulm 1846 wäre der passende Zeitpunkt.
Absolut. Auch wenn es ein sehr hartes Stück Arbeit wird. Wir brauchen Punkte, um uns Luft im Kampf für den Klassenverbleib zu verschaffen. Wir wollen endlich zwei Siege in Serie.
Woran liegt die fehlende Konstanz?
Schwierig zu sagen. Zudem ist es ja nicht so, dass wir nicht schon mal zwei gute Spiele am Stück gemacht haben, gegen Kickers Offenbach und den 1. FC Saarbrücken etwa...
... aber danach folgte das blamable 1:4 beim TSV Schott Mainz.
Das Spiel haben wir richtig versemmelt, stimmt. Aber in anderen Spielen hat es auch oft an Kleinigkeiten gelegen. Hinzu kam das große Verletzungspech.
Sie kamen in der Winterpause der vergangenen Saison, als die Kickers in einer ähnlichen Situation steckten. Welche Parallelen gibt es, was ist anders im Vergleich zur aktuellen Lage?
Die Parallele ist, dass wir in der Tat aktuell etwa gleich dastehen als damals und genauso wie vergangenes Jahr praktisch permanent unter Druck stehen. Anders ist, dass wir in dieser Spielzeit statt von sechs, nur von fünf Absteiger ausgehen können – was für uns aber in der täglichen Arbeit keine Rolle spielt. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und sechs Teams hinter uns lassen. Aus den Erfahrungen, die wir in der Saison 2016/17 gesammelt haben, können wir Kraft schöpfen. Unsere routinierten Winter-Neuzugänge bringen die in solchen Situationen erforderliche Ruhe mit.
In der vergangenen Saison herrschte in der Endphase viel Kontinuität in der Aufstellung. Sie bildeten gemeinsam mit Nico Blank das Herzstück auf der Doppel-Sechs. Wie wichtig ist ein eingespieltes Team auf der Zielgerade.
Eingespielte Innenverteidiger und Sechser sind für die Stabilität sehr wichtig. Das vermittelt auch unser Trainer. Oft waren aber immer wieder Spieler angeschlagen oder auch gesperrt, so dass zwangsläufig gewechselt werden musste.
Sie selbst standen in Mainz nicht in der Anfangsformation, in Steinbach wurden sie in der zweiten Halbzeit ausgewechselt. Warum?
Grundsätzlich muss im Mannschaftssport und insbesondere in unserer aktuellen Situation jeder sein Ego hinten anstellen. In Mainz wurden in einer englischen Woche die Kräfte auf mehrere Schultern umverteilt. In Steinbach habe ich frühzeitig signalisiert, dass meine Muskulatur in der Wade zumacht. Es war eine Vorsichtsmaßnahme.
Ihr Einsatz gegen Ulm ist nicht gefährdet?
Nein, ich denke dass ich dabei sein kann.
Was wird gegen die Spatzen entscheidend sein?
Dass wir mit der gleichen Einstellung und dem gleichen Willen wie in Steinbach ins Spiel gehen. Wir müssen zu Hause das Spiel in die Hand nehmen und die Zuschauer mitnehmen. Das ist so enorm wichtig. Aber wir als Mannschaft möchten in Vorleistung gehen.
Im Hinspiel setzte es nach 2:0-Führung noch ein 2:3.
Ich war damals noch am Meniskus verletzt, und habe das Spiel im Donaustadion als Zuschauer verfolgt. Es war eine ganz bittere Niederlage. Wir wollen die Revanche, aber dafür dürfen wir am Mittwoch in keiner Phase des Spiels auch nur ein Prozent nachlassen.
Ihr Vertrag läuft Saisonende aus. Gab’s Gespräche und werden Sie bleiben?
Es laufen die Gespräche mit dem sportlichen Leiter Martin Braun. Es ist noch keine Einigung erzielt, aber die Kickers möchten mich gerne halten, und ich kann es mir sehr, sehr gut vorstellen zu bleiben. Zumal ich plane, im Sommer in Stuttgart mein Studium der Wirtschaftswissenschaften fortzusetzen, ich aus der Region stamme, und die Kickers einfach auch ein klasse Verein sind.

Stuttgarter Kickers - Regionalliga

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