Am Abstiegskampf zählt jeder Punkt: Die Stuttgarter Kickers haben mit dem 1:0 gegen Walldorf in der Regionalliga gleich drei Zähler geholt – rangieren aktuell aber noch auf einem Abstiegsrang.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Abschiedsstimmung auf der Waldau: Am Samstag wurde vor der Partie gegen Astoria Walldorf „Paule“ geehrt, der nach Jahren letztmals seinen Imbiss neben dem Stadion betrieb, der sich für die Kickers-Fans zum Kult-Treff entwickelt hat. Gott sei Dank hat sich auf dem Platz dann keine Abschiedsstimmung dahingehend breit gemacht, dass die Kickers Richtung Oberliga marschieren. Am Ende stand ein glanzloser, aber verdienter 1:0-(1:0-)Sieg, den der Aufsichtsratsvorsitzende Christian Dinkelacker auf den Punkt brachte: „Heute zählen nur die drei Punkte.“ Und auch Trainer Tomasz Kaczmarek verfiel nicht gleich in Euphorie: „Es hat sicher schon schönere Spiele hier gegeben.“

 

Doch es herrscht Abstiegskampf, da geht’s ums Überleben und nicht um einen Schönheitspreis. Nochmal Dinkelacker: „Die Mannschaft hat die erwünschte Reaktion gezeigt.“ Und von der ersten Minute an demonstriert, dass es nicht an der Einstellung fehlen wird. „Wir haben heute alles reingeworfen“, sagte Jesse Weißenfels, der am Samstag individuell den Unterschied ausgemacht hat. So war es kein Zufall, dass er den Führungs- und Siegtreffer mustergültig vorbereitete, sodass Luca Pfeiffer, an dem der Trainer tapfer festhielt, seinen ersten Treffer 2017 erzielen konnte.

Weißenfels legt für Pfeiffer vor

„Wir beide verstehen uns nicht nur auf dem Platz“, sagte der Winter-Neuzugang, sondern auch privat. Überhaupt: „Der Zusammenhalt im Team stimmt.“ Weißenfels geht mit gutem Beispiel voran. Nachdem er trotz ordentlicher Leistungen zuletzt nicht immer in der Starformation stand, hatte Kaczmarek (nicht nur mit ihm) nochmals Einzelgespräche geführt und aufgezeigt, worauf es ankommt. Offenbar mit Erfolg. Weißenfels: „Die Mannschaft hat gegen den VfB gut gespielt, warum soll der Trainer da was ändern. Alles verständlich.“

Und alles gut? Zumindest nach vorne hat sich die Mannschaft etliche Chancen rausgespielt (Latten-Freistoß Landeka), „und hinten haben wir gut verteidigt“, so Kaczmarek. „Endlich mal zu null“, sagte auch Stürmer Weißenfels. Wobei das noch keine Garantie sein, muss weil der Gegner – außer einem Latten-Freistoß von Stadler – nicht viel zustande brachte. Doch die nächsten Hürden warten schon. Am Sonntag (in Völklingen) gegen Saarbrücken, wobei wegen Strafmaßnahmen nur 500 Fans zugelassen werden.

Im WFV-Pokal nach Bissingen

Mehr werden es am Mittwoch (18 Uhr): dann steht das Viertelfinale im WFV-Pokal in Bissingen an. „Da haben wir noch einiges gut zumachen“, sagt Kaczmarek und spannt den Bogen zum Vorjahr, als die Kickers noch unter Trainer Tomi Stipic in Bissingen ausgeschieden sind. „Beides zählt“, sagen Dinkelacker und Kaczmarek unisono. Wobei der Trainer doch noch hinzufügt: „Der Klassenerhalt ist das absolut wichtigste für den Verein.“ Wie hart der Abstiegskampf ist, unterstrich Gästecoach Matthias Born: „Der beginnt in der Regionalliga ab Platz acht.“ Die Kickers sind – 14.!