Der Kickers-Trainer Horst Steffen beteuert trotz vieler Interessenten bei den Stuttgarter Kickers bleiben zu wollen. Zumindest bis zum Saisonende. Eine Vertragsverlängerung muss erst einmal warten.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Horst Steffen ist in aller Munde – und das mehr, als ihm manchmal lieb ist. Der Trainer der Stuttgarter Kickers darf derzeit offensichtlich auf keiner Liste fehlen, wenn irgendwo in Deutschland ein neuer Coach gesucht wird. Das spricht für ihn und seine Arbeit bei dem Fußball-Drittligisten – trotz der deutlichen 0:4-Niederlage am vergangenen Samstag im Derby gegen Großaspach.

 

Die wiederum zur Folge hatte, dass Stimmen laut wurden, auf eine Vertragsverlängerung mit dem 46-Jährigen zu dringen, der zuletzt (zumindest für eine Nacht) beim Zweitligisten 1860 München im Gespräch war. „Das bringt schon Unruhe“, gibt der Sportdirektor Michael Zeyer zwar zu, fügte am Donnerstag aber an: „Wir werden jetzt keinen Druck auf den Trainer aufbauen.“ Was im Sinne Steffens sein dürfte, auch wenn der Übungsleiter betont: „Ich will nach Möglichkeit hier weiterarbeiten.“ Auf jeden Fall bis zum Saisonende – so lange läuft sein Vertrag, ohne Ausstiegsklausel, sowieso. „Und das heißt nicht, dass es danach nicht weitergeht.“

Kickers üben keinen Druck aus

Das wäre wiederum ganz im Sinne der Kickers, betont Zeyer: „Es ist klar, dass wir mit ihm weitermachen wollen.“ Und zwar unabhängig von der Ligazugehörigkeit: „Der Trainer ist die Schlüsselfigur in unserem Konzept.“ Das unter Steffen bisher (Großaspach mal außen vor gelassen) voll aufgegangen ist – und auf Kontinuität setzt. „Wir versuchen jedenfalls, alles in die Waagschale zu werfen“, so Zeyer. Und wenn das nicht reichen sollte? „Dann akzeptiere ich auch eine andere Karriereplanung“, sagt Zeyer, dem man zutrauen darf, eine Alternative im Hinterkopf zu haben.

Doch zunächst einmal ist der gesamte Fokus auf das Spiel im WFV-Pokal-Achtelfinale am Samstag (15.30 Uhr) beim Verbandsligisten TSG Backnang gerichtet. „Ich gehe nicht unbedingt davon aus, dass wir dort hoch gewinnen“, sagt Steffen, „aber davon, dass wir weiterkommen.“ Nur das zählt im Pokal. Klar ist auch schon: „Es wird Veränderungen geben“, sagt Steffen.

Im Pokal gibt es Änderungen

Zwangsweise weil Manuel Bihr und Enzo Marchese (Stand jetzt wohl auch noch für das Derby gegen den VfB II) verletzungsbedingt ausfallen werden. Aber auch, weil sich ein paar Spieler aus der zweiten Reihe – inklusive Torwart Carl Klaus – mal wieder in den Vordergrund schieben sollen.

Nach dem 0:4 könnte das ja auch eine Chance sein, selbst wenn Steffen nochmals betont: „Ich werde wegen einem Spiel nicht alles in Frage stellen. Wir müssen schauen, dass wir wieder attraktiven und erfolgreichen Fußball spielen.“ Wobei das für ihn persönlich ja fast kontraproduktiv wäre: denn dann wird sein Name bei den Trainerdiskussionen noch häufiger auftauchen.