Die Stuttgarter Kickers spielen in der dritten Liga am Samstag in Chemnitz. In aller Munde ist aber schon das erste Heimspiel im umgebauten Gazi-Stadion am 21. Februar gegen Bielefeld.

Stuttgart - Bielefeld im Hinterkopf, aber Chemnitz vor der Brust – auf diesen Nenner lässt sich die Gegenwart des Fußball-Drittligisten Stuttgarter Kickers bringen. „Natürlich haben wir immer das nächste Spiele vor Augen“, sagt der Trainer Horst Steffen, „aber wenn Sie mich so direkt fragen, dann muss ich sagen: natürlich ist die Vorfreude groß.“

 

Gemeint ist die Rückkehr ins umgebaute Gazi-Stadion am Samstag in einer Woche gegen Arminia Bielefeld. „Vielleicht können wir mit einem tollen Ergebnis noch mehr Leute ins Stadion locken.“ Wobei der Vorverkauf auch bisher schon auf Hochtouren läuft. Der langjährige Geschäftsstellenleiter Kim Stehle jedenfalls sagte dieser Tage: „So etwas habe ich noch nie erlebt.“ Die Hauttribüne mit ihren 2200 Plätzen ist so gut wie ausverkauft, der VIP- und Businessbereich ebenfalls. Dennoch gibt es noch genug Stehplatzkarten für die Partie, die im Übrigen auch vom SWR im dritten Programm live übertragen wird.

Im Gegensatz zum Spiel am Wochenende, in dem der Chemnitzer FC nach der 0:3-Pleite in Duisburg vor eigenem Publikum um Wiedergutmachung kämpfen muss. Steffen jedenfalls lässt sich von dem letzten Ergebnis nicht blenden. „Die Mannschaft hat schon eine gewisse Qualität, sonst hätte sie nicht neun Spieltage lang an der Tabellenspitze gestanden.“ Das ist Schnee von gestern – so wie er auch in Degerloch kräftig schmilzt, wo die Platzverhältnisse zuletzt kein Training zuließen. Deshalb musste die Mannschaft immer wieder nach Cannstatt ausweichen und konnte dort diese Woche endlich auch auf Rasen trainieren. „Gerade für die neuen Spieler ist das eine gewisse Umstellung“, sagt Steffen und meint damit in erster Linie Bentley Baxter Bahn, der sich in Anbetracht der gut funktionierenden Mittelfeldreihe gedulden muss. „Enzo Marchese hat gegen Mainz überragend gespielt“, blickt der Trainer erfreut auf das Comeback des Kapitäns zurück. „Seine Ballsicherheit war wichtig für die Mannschaft.“

Steffen: „Wir sind im Kommen“

Nicht ganz so lobend fielen die Worte für den Neuzugang Manuel Fischer aus. Steffen: „Er hat von mir deutliche Worte zu hören bekommen, was er noch verbessern darf.“ Der Coach meinte damit vor allem die aktive Beteiligung am Spiel. Gleiches gelte aber auch für die Innenverteidigung, die nach einem Abspiel nicht denken soll, dass damit der Spielzug erledigt sei. „Man darf die neuen Spieler aber nicht schon nach drei Wochen beurteilen“, sagt Steffen, so dass Fischer am Samstag in Chemnitz erneut in der Startformation stehen dürfte, zumal sein Sturmrivale Daniel Engelbrecht noch eine „Stabilisierungsphase“ durchmache, was zu erwarten gewesen sei.

Die sollten die Kickers so langsam hinter sich haben, was die anfänglich geltende Auswärtsschwäche anbelangt. „Wir sind im Kommen“, betont Steffen – und lässt ausnahmsweise mal die Statistik sprechen. „In der Auswärtstabelle liegen wir auf Platz neun, mit drei Punkten Rückstand auf den Dritten.“ Aber auch diese Bilanz ließe sich am Samstag ja noch verbessern.