Das Mehrzweckbecken im Höhenfreibad wird von Herbst an saniert und mit Edelstahl ausgekleidet.

Killesberg - Schwimmen im Höhenfreibad ist in heißen Tagen wie diesen ein Lebenselixier. Vergangenen Sonntag pilgerten tausende Besucher auf den Killesberg, um sich in die dortigen Fluten zu stürzen, abzukühlen und auf dem weitläufigen Gelände zu sonnen. 6611 Badegäste wurden gezählt. Noch mehr waren es allerdings am 19. Juni: 6665 Besucher passierten an diesem Mittwoch laut Anke Senne, Leiterin der Bäderbetriebe Stuttgart (BBS), bei Temperaturen um die 35 Grad das Kassenhäuschen am Eingang Lenbachstraße. Damals war der Ansturm zeitweilig so groß, dass die Beschäftigten im Höhenfreibad die Pforten an diesem Tag vorübergehend schließen mussten. So etwas könne immer mal wieder vorkommen, vor allem wenn alle Schränke besetzt seien, sagt Senne. Die Kapazitätsgrenze beim Killesberger Freibad liege etwa bei 7000 Badegästen, schätzt die Bäderchefin. Auch an diesem Wochenende dürfte der Ansturm groß werden. Die Meteorologen rechnen mit Rekordtemperaturen um die 38 Grad.

 

Der schöne Sommer und das Badewetter rückt die Tatsache in den Hintergrund, dass nach dem Ende dieser Badesaison das Freibad erst einmal zur Baustelle werden wird. Denn das Mehrzweckbecken in dem 1939 eröffneten und nach dem Krieg wiederaufgebauten Höhenfreibad soll saniert und modernisiert werden. Die Arbeiten werden voraussichtlich neun bis zehn Monate dauern. Die Kosten belaufen sich auf 3,1 Millionen Euro. Spätestens Ende Juli 2014 soll das Bad wieder eröffnet werden. Ob die Bauarbeiten schneller zu realisieren sind, hänge maßgeblich vom Winterwetter ab, sagt Senne.

Aber an einer grundlegenden Sanierung des Beckens führt kein Weg mehr vorbei. Denn es fließen in jeder Badesaison große Mengen Wasser aus dem Becken in den Untergrund. Rund 60 Kubikmeter Wasser, das sind 60 000 Liter, versickern pro Tag. Das 50-Meter-Bassin ist an vielen Stellen undicht. Den Mitgliedern der Bezirksbeiräte Nord und Feuerbach wurden die Pläne für die Umbaumaßnahmen vergangenes Jahr vorgestellt. Statt mit gekachelten Fliesen soll das Schwimmbecken in Zukunft mit Edelstahl ausgekleidet werden. Der Wasserspiegel des sanierten Bassins werde nur so weit angehoben, wie es der Aufbau des Beckenumgangsbelages über den vorhandenen Rohrleitungskellern erfordere, heißt es in der Baubeschreibung des Büros Richter und Rausenberger. Während der Schwimmerbereich weitgehend erhalten bleiben wird, sind dagegen im Nichtschwimmerbereich einige Veränderungen vorgesehen. In diesem Teil des Beckens sollen zwei 25 Meter lange Bahnen zum Schwimmenlernen geschaffen werden. Zudem ist der Einbau eines kleinen Strömungskanals mit einem so genannten Sprudler geplant. Insgesamt wird der Nichtschwimmerbereich etwas verlängert. Der geschwungene Sprungturm bleibt in seiner Form erhalten, die anderen Sprungbretter werden erneuert.

Bäderchefin Senne lässt keinen Zweifel daran, dass auch nach der Sanierung die Badegäste genügend Platz zum Schwimmen in dem 50-Meter-Becken haben werden. Kurzum: Die Vielschwimmer und Kachelzähler kommen auch ohne Kacheln weiter auf ihre Kosten und können ihre Bahnen ziehen.