Das "Scenario" auf dem Killesberg wird ab kommendem Frühjahr gebaut. Anbieter aus den Branchen Mode, Design und Wellness sollen einziehen.

Böblingen: Marc Schieferecke (eck)

Stuttgart - Das „Scenario“ getaufte Dienstleistungszentrum auf dem Killesberg steht offenbar kurz vor dem Baubeginn. Der erste Spatenstich für den auf 50 Millionen Euro kalkulierten Prestigebau war ursprünglich für den Herbst dieses Jahres angekündigt. Einst plante der Investor Franz Fürst, Chef der Fürst-Development, auf dem einstigen Messeparkplatz ausschließlich Unternehmen der Modebranche anzusiedeln. Dieses Konzept stieß allerdings auf Kritik. Fürst schwenkte um. In den Bau sollen Anbieter aus den Branchen Mode, Design und Wellness einziehen, lautet seither die Sprachregelung.

 

Offenbar ist es nun die Wellnessbranche, die das „Scenario“ seiner Verwirklichung entscheidend näherbringt. Mit dem Bau soll erst begonnen werden, wenn 60 Prozent der rund 13.500 Quadratmeter Nutzfläche vermarktet sind. Ein knappes Drittel davon soll ein „sehr hochwertiger Fitness- und Wellnesspark“ belegen, zu dem neben Sportgeräten und Saunen ein Schwimmbad gehört. So sagt es die Unternehmenssprecherin Birgit Greuter. Der Interessent stamme aus der Schweiz, der Vertrag sei unterschriftsreif. Der Name des Anbieters soll noch nicht bekanntgegeben werden. Kommt es zur Unterschrift, ist laut Greuter mit einem Baubeginn im Frühjahr 2012 zu rechnen. Knapp zwei Jahre später soll das „Scenario“ eröffnet werden.

4200 Quadratmeter Fläche für Fit- und Wellness

Auf dem Killesberg sollen für Fit- und Wellness 4200 Quadratmeter Fläche reserviert werden. Zum Vergleich: die Schwabenquellen im Möhringer SI-Zentrum belegen mitsamt angeschlossenem Fitness-Studio 7000 Quadratmeter. Mit einiger Sicherheit handelt es sich bei dem Interessenten um die Migros Freizeit Deutschland. Die hat der Schweizer Handelskonzern jüngst in München gegründet – um unter dem Markennamen „Elements“ jenseits der eidgenössischen Grenzen Fitnessstudios zu betreiben. Zunächst sind in Deutschland acht Betriebe geplant, wie der Konzern am vergangenen Mittwoch bekanntgab. Zu den Pilotstandorten gehört Stuttgart, zumindest offiziell aber nicht der Killesberg.

Erster Standort in der Landeshauptstadt soll ein Neubaukomplex an der Paulinenbrücke sein. Weitere „werden kommuniziert, wenn die Verträge unterschrieben sind“, sagt der Unternehmenssprecher Torsten Fricke. Anfang 2013 will das Unternehmen in München zwei Studios in Betrieb nehmen. Allein im Raum Zürich hat die schweizerische Fitnesstochter von Migros 22 Standorte. Für die Studios in der Bundesrepublik verspricht der Deutschland-Geschäftsführer René Kalt „ein bislang nicht da gewesenes Fünfsterneerlebnis in unbeschreiblichem Ambiente“.

In der Schweiz betreibt Migros nach eigenen Angaben 44 Wellnessanlagen und ist mit einem Jahresumsatz von fast 114 Millionen Euro Marktführer. In Deutschland soll die Zahl der Standorte langfristig auf bis zu 50 wachsen. Insgesamt will Migros sich die Expansion in die Bundesrepublik bis zu 150 Millionen Euro kosten lassen.