Seine Wahl gilt als herber Rückschlag für Russland, das seinen Kandidaten nicht durchgebracht hat. Der neue Interpol-Chef kommt aus Südkorea.

Dubai - Nach einem erbitterten Streit ist der Südkoreaner Kim Jong Yang zum neuen Chef von Interpol gewählt worden. Die Mitgliedsländer bestimmten ihn bei ihrem Treffen in Dubai zum neuen Leiter der internationalen Polizeiorganisation, wie Interpol am Mittwoch über Twitter mitteilte. Der Südkoreaner sei für zwei Jahre gewählt worden. Kim Jong Yan hatte seit dem Rücktritt des bisherigen Chefs bereits übergangsweise an der Spitze von Interpol gestanden.

 

Russland wirft USA Beeinflussung vor

US-Senatoren, aber auch die Ukraine und Litauen hatten zuvor vor der Wahl des russischen Bewerbers Alexander Prokoptschuk gewarnt. Er ist seit 2016 Vize-Präsident der Polizeiorganisation. Russland warf den USA vor, die Abstimmung beeinflussen zu wollen.

Interpol koordiniert die internationale Zusammenarbeit der Polizei und dient dem Austausch von Informationen, zum Beispiel über Haftbefehle. Der bisherige Präsident, der Chinese Meng Hongwei, war im September in seiner Heimat festgenommen worden. Gegen ihn wird wegen des Verdachts ermittelt, „Bestechungsgelder angenommen“ zu haben und in illegale Aktivitäten verwickelt gewesen zu sein.