Sechs Jahre lang galt ein britischer Junge als vermisst. Er reiste damals mit seiner Mutter und seinem Großvaters, die sich nach Angaben der Großmutter einer Sekte anschlossen, in den Urlaub. Jetzt hat er sich bei der Polizei gemeldet.

Ein vor sechs Jahren als vermisst gemeldeter britischer Junge hat sich nach einem mutmaßlichen Aufenthalt in einer Sekte in Südwestfrankreich auf einer Polizeiwache gemeldet. Wie die Staatsanwaltschaft in Toulouse am Donnerstag mitteilte, sei der inzwischen 17-Jährige von seiner Familie über Fotos eindeutig identifiziert worden. Er werde zeitnah nach Großbritannien zurückkehren.

 

Der Junge habe Großbritannien im September 2017 für einen geplanten Familienurlaub in Spanien verlassen, hieß es von der Polizei in Manchester. „Dies ist eine komplexe und langwierige Untersuchung, und wir müssen weitere Nachforschungen anstellen und geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen“, sagte eine Polizeisprecherin.

Nach einem Bericht des Senders France 3 reiste der Junge damals in Begleitung seiner Mutter und seines Großvaters, die sich nach Angaben der Großmutter einer Sekte anschlossen. Beide hätten eigentlich ein Kontaktverbot zu dem Jungen gehabt. Die Großmutter war es demnach, die ihr Enkelkind als vermisst meldete. Der Junge sei in der Zwischenzeit noch mehrfach in Marokko und Spanien gesichtet worden.

Zuletzt hätten der Junge sowie seine Mutter und sein Großvater sich in einer wandernden spirituellen Gemeinschaft in Südwestfrankreich aufgehalten. Vor einigen Tagen habe der Jugendliche sich entschieden, die Gruppe zu verlassen und sei mehrere Tage lang zu Fuß herumgeirrt, so France 3. Ein Lastwagenfahrer habe ihn dann als Anhalter mitgenommen und ihn in Revel bei der Polizeiwache abgesetzt, wo der 17-Jährige sich bei den Gendarmen meldete.