Spielplätze sind dicht, aber im Stuttgarter Wald ist jede Menge Platz für „Social Distancing“, das Spaß macht. Wir haben zehn Ideen zusammengestellt.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Stuttgart - Der Frühling schert sich nicht um den Coronavirus – er gibt dieser Tage Vollgas. Umso besser, denn dann können wir mit unseren Kindern in den Zwangsferien viel nach draußen. Dabei gilt „Social Distancing“ auch für Familien als erste Bürgerpflicht: Je einsamer, desto besser. Spielplätze sind schon gesperrt. Zum Glück ist Stuttgart, die Stadt zwischen Wald und Reben, mit weitläufigem Grün gesegnet. Die Landeshauptstadt ist mit 5000 Hektar zu 24 Prozent bewaldet.

 

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Man muss sich also nicht auf dem Marienplatz oder am Bärenschlössle drängen: Stuttgarts Wald hat Platz ohne Ende. Auch im Schlossgarten und Rosensteinpark kann man sich ganz gut aus dem Weg gehen.

Nun ist es aber auch so, dass Kinder bekanntermaßen ungern ohne Sinn und Ziel durch den Wald spazieren. Ein bisschen Action muss schon sein. Wir haben Ideen gesammelt.

1. Korkenboote bauen und schwimmen lassen

Diese Bötchen sind schnell gebaut (siehe Bildergalerie): Drei oder mehr Korken mit Gummibändern fixieren, Zahnstocher mit einem Segel aus Stoff versehen und am Bötchen befestigen. Jetzt geht’s los: Spaß ist in der kleinsten Pfütze. Im Stuttgarter Wald findet sich bestimmt ein Bächlein, in dem man die Boote schwimmen lassen kann. Und ganz zur Not geht das auch zu Hause.

2. Schnitzeljagd

Wenn Kinder Hinweisen nachjagen dürfen, merken sie gar nicht, dass sie dabei auch noch einen ausgedehnten Spaziergang machen. Am besten, man teilt sich auf: Ein Kind geht mit einem Erwachsenen vor und streut entweder Sägespäne-Pfeile auf den Weg oder hängt Krepppapier in die Bäume (bitte später wieder mit nach Hause nehmen). Mit 15 Minuten Abstand geht das zweite Kind-Mama/Papa-Gespann hinterher. Wer mag, kann zwischendurch auch noch ein paar Fragen einbauen: Nenne mir drei Vogelarten, zum Beispiel, oder zähle, wie viele Baumstämme auf dem Stapel am Wegesrand liegen.

3. Unterschlupf bauen

Mit ein paar Ästen lässt sich im Wald ein tolles Tipi oder ein Unterschlupf bauen. Dann sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Während einer im Tipi eine Matschsuppe kocht, kann der andere um den Unterschlupf schleichen und nach „wilden Tieren“ Ausschau halten.

4. Blätter, Steine, Zapfen sammeln

Körbchen nicht vergessen: Wer findet den schönsten Stein, den größten Zapfen, den besten Wanderstock? Die gefundenen Schätze werden mit nach Hause genommen. Dort kann man die Steine zum Beispiel anmalen oder aus den Zapfen ein Männchen basteln.

5. Spaß mit einem Seil

Mit einem Seil kann man wirklich viele Sachen machen: Seil springen, Tauziehen, Balancieren. Vielleicht haben Ihre Kinder noch viel mehr Ideen?

6. Mit dem Taschenmesser schnitzen

Trauen Sie Ihrem Kind zu, ein Taschenmesser zu benutzen? Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, es ihm zu zeigen – natürlich nur, wenn es dazu schon im richtigen Alter ist. Kinder lieben es, an einem Stock herum zu schnitzen – Nervenkitzel inklusive. Der schön mit Schnitzmustern verzierte Stock kann dann nach Hause genommen und zum Beispiel noch bemalt werden.

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7. Käfer, Ameisen und Insekten beobachten

Wissen Sie, wo es im Wald einen Ameisenhaufen gibt? Sehr gut! Die Waldameisen sind jetzt wieder aktiv. Man kann stundenlang zuschauen, wie sie krabbeln und arbeiten. Auch andere Insekten laden zum Beobachten ein. Hat man ein Lupenglas, darf man die Krabbeltiere auch vorsichtig (!) einfangen, im Lupenglas von Nahem betrachten und dann wieder frei lassen.

8. Weidenkörbchen flechten

Wenn Sie im Wald biegsame und geschmeidige Weidenruten finden, können Sie mit Ihren Kindern ein Weidenkörbchen flechten. Auf YouTube gibt es viele Anleitungen.

9. Trimm dich

Zur Zeit fallen Fußballtraining und Gymnastikstunde aus. Wichtig ist, dass sich Kinder trotzdem richtig austoben können. Der Wald ist dazu ohnehin optimal. Warum nicht mal ein richtiges Sportprogramm aus dem Spaziergang machen? Jeder aus der Familie darf abwechselnd mal der „Spin Instructor“ sein und ansagen, was gemacht werden muss: Rückwärts laufen, auf einem Baum hüpfen, fünf Mal über einen Baumstamm springen.

10. Den Stimmen des Waldes lauschen

Das ist schon fast meditativ: Wir suchen uns im Wald ein ruhiges Plätzchen, schließen die Augen und lauschen einfach mal. Was hören wir? Einen Vogel, der sein Frühlingslied anstimmt. Das Rascheln des Windes. Klar, in einer Großstadt wie Stuttgart auch den Verkehr. Jeder darf reihum erzählen, was er wahrgenommen hat.