Der Kinder-Lebens-Lauf macht am Dienstag, 7. August, Station in der Stadt. Das wird im Elly-Heuss-Knapp-Kindergarten groß gefeiert.

Leonberg - Leonberg ist die 51. Station des bundesweiten Kinder-Lebens-Laufes, mit dem der Bundesverband Kinderhospiz 132 Tage lang auf seine Leistungen aufmerksam machen will. „Es ist ein sehr niederschwelliges Angebot“, sagt Monika Friedrich, die Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes für Kinder und Jugendliche in Leonberg. Zum ersten Mal gibt es diese öffentlichkeitswirksame Veranstaltung, und die Resonanz an den bisherigen Stationen war überaus positiv.

 

Am Dienstag, 7. August, rückt die Leonberger Einrichtung ins Licht der bundesweiten Öffentlichkeit. Von Pforzheim kommt die so genannte Angel-Fackel nach Leonberg, ein Team erfahrener Läufer bringt sie über 16 Kilometer nach Stuttgart. „Das sind Männer und Frauen aus der Montags-Laufgruppe, die alle schon beim Citylauf dabei waren“, erklärt Helga Grau-Ritter, eine Mitorganisatorin des Citylaufes. Sie ist mit Monika Friedrich befreundet und hatte sich sofort bereit erklärt, sich um die Auswahl der Läufer zu kümmern.

Das Fest beginnt am 7. August um 13.30 Uhr

Bevor die Sportler auf die Strecke geschickt werden, gibt es im Elly-Heuss-Knapp-Kindergarten von 13.30 Uhr an ein großes Fest. „Wir haben diesen Ort bewusst ausgewählt, weil wir die Kooperation mit Schulen und Kindergärten suchen“, erläutert Claudia Berner, die Pressesprecherin des Leonberger Hospizes. Man wolle die Grenzen und die Scheu vor dem Thema „Kinder mit einer lebensverkürzenden Krankheit“ abbauen.

„Betroffene sollen verstärkt dazu angeregt werden, sich bei uns Hilfe zu holen“, ergänzt Monika Friedrich. Anders als bei Erwachsenen, die nach ihrer lebensverkürzenden Diagnose meist nur noch Wochen oder Monate im Hospiz verbringen, hätten Kinder vom Augenblick ihrer lebensverkürzenden Diagnose an ein Recht auf palliative und psychosoziale Begleitung. „Das kann über viele Jahre gehen“, sagt Monika Friedrich.

Es sei wichtig, klar zu machen, dass die Hilfe des Hospizdienstes kein zusätzlicher Termin zu dem ohnehin schon vollen Kalender der betroffen Familie sei, sondern Entlastung bieten wolle. „Es kann ganz einfach darum gehen, sich zeitweise um die Geschwisterkinder zu kümmern oder einen Fahrdienst zu organisieren“, zählt Friedrich Beispiele auf. Falls weitere Hilfe benötigt werde, wie zum Beispiel eine Haushaltshilfe, könne man auf ein Netzwerk verbundener Organisationen zurückgreifen. „Viele Betroffene wissen oft nicht, was für Rechte sie haben oder haben schlichtweg keine Zeit, sich zu informieren“, weiß Friedrich nur zu gut.

Die Fackel hat eine besondere Geschichte

Die guten Erfahrungen mit seinem Hospizdienst haben den Vater der 17-jährigen Angelina aus Lörrach dazu gebracht, eine Fackel in Form eines Engels zu kreieren, die an seine Angelina erinnern sollte. Diese Engelsfackel, die er für das Grab seiner 2013 verstorbenen Tochter schuf, schenkte er dem Bundesverband Kinderhospiz. Die Fackel, die aus leichtem Material konstruiert ist, hat in ihrer Mitte ein LED-Licht, das in orange, weiß oder blau leuchtet.

Die Mitarbeiter des Leonberger Hospizes hoffen, dass viele Kinder und Erwachsene am kommenden Dienstag in den Elly-Heuss-Knapp-Kindergarten kommen. Um dem Staffelstart einen würdigen Rahmen zu geben, startet um 14 Uhr ein großer Luftballonwettbewerb. Kinder und Erwachsene können ihre Wünsche auf Karten schreiben. „Wir sind gespannt, von wo die weitesten Karten herkommen“, sagt Claudia Berner. Den Siegern winken Gesellschaftsspiele als Preise. Zudem verteilen Mitarbeiter des Leonberger Bauhofes Eis, die Stadtkapelle versorgt die Besucher mit Crêpes. „Außerdem gibt es noch einige Überraschungen“, kündigt Friedrich an. Auf positive Überraschungen setzt sie auch mit dem Kinderhospizdienst: „Wir können den betroffenen Familien die Schwere ihrer Last nicht abnehmen, aber wir können tragen helfen“, lautet ihr Motto.