Mit dem ersten Kinder-Lebens-Lauf will der Bundesverband Kinderhospiz seine Angebote bekannt machen.

Leonberg - Rund 40 000 Familien in Deutschland haben ein Kind, das an einer lebensverkürzenden Krankheit leidet. Doch nur ein Bruchteil davon weiß, welche Hilfsmöglichkeiten die Kinderhospize in ganz Deutschland anbieten.

 

6000 Kilometer in 132 Tagen

Das will der Bundesverband Kinderhospiz, der seinen Sitz in Lenzkirch im Schwarzwald hat, mit dem Kinder-Lebens-Lauf ändern: Läufer, Radfahrer, Rollstuhlfahrer und viele andere tragen eine Fackel in Engelsform über 6000 Kilometer 132 Tage lang quer durch Deutschland. Ziel ist jeweils das Kinderhospiz in einer Stadt.

Start war am 4. Juni in Berlin, dorthin soll die Fackel am 13. Oktober, dem Welthospiztag, auch wieder zurückkehren. „Wir wollen mit dem Kinder-Lebens-Lauf auf das starke und verlässliche Netzwerk der Kinderpalliativ-Versorgung in Deutschland aufmerksam machen, und auf alle Menschen, die darin so wunderbare Hilfe für die Betroffenen leisten“, erklärt Sabine Kraft, die Geschäftsführerin des Bundesverbandes Kinderhospiz. Viele Menschen würden lieber wegschauen, wenn es um Kinder gehe, die bald sterben müssten. „Dabei haben diese Kinder und ihre Familien wirklich jede Hilfe und jeden kleinen Glücksmoment verdient“, ergänzt Kraft.

Fackel reist per Kutsche oder mit der Polizei-Reiterstaffel

Für Glücksmomente in rauer Menge dürfte der Start in Berlin gesorgt haben: Nachdem der spanische Sänger Cristobal seinen Sommerhit „Loca“ gesungen hatte, öffneten sich die Rolltore des Hangars fünf am Flughafen Berlin-Tempelhof und Moderatorin Sandra Maischberger und Cristobal zählten den Countdown. Bei „Null“ überreichte Elke Büdenbender, die Ehefrau des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmaier, die als Schirmherrin des Kinder-Lebens-Laufes fungiert, die engelförmige Fackel an die fünfjährige Mila. Die sitzt im Rollstuhl und legt die ersten Meter einhändig zurück, wofür die Fünfjährige wochenlang geübt hatte.

Es obliegt den Kinderhospizen in der jeweiligen Stadt, wie sie ihre Station ausgestalten. „Einige haben sehr viel Kreativität an den Tag gelegt“, erzählt Monika Friedrich vom Kinderhospiz Leonberg, die auch im Bundesverband tätig ist und die erste Strecke über elf Kilometer in Berlin mitgelaufen ist. So sei die Fackel in Bad Segeberg mit einer Kutsche transportiert worden, in Hannover habe die berittene Polizei das Licht getragen und zwischen Koblenz und Wiesbaden seien Rennradfahrer unterwegs gewesen.

Teil des Kinder-Lebens-Laufes ist im Übrigen auch ein Foto-Wettbewerb. Wer ausdrucksstarke Bilder gemacht hat, kann diese per Mail an kinderlebenslauf@bundesverband-kinderhospiz.de oder per WhatsApp an die Nummer 01 79/9 33  10  29 schicken und 500 Euro gewinnen.