Gewöhnlich bekommen sogenannte Exoplaneten keinen echten Namen. In diesem Jahr gibt es eine Ausnahme. Erstmals dürfen die Bundesbürger einen Planeten benennen. Vor allem Kinder sollen Vorschläge machen.

Erfurt - Erstmals darf die deutsche Öffentlichkeit einen Exoplaneten und seinen Stern benennen. Schulklassen, Kindergartengruppen und organisierte Hobbyastronomen können bis September Vorschläge für die Namen des Planeten und seines Sterns einreichen. Die Aktion der Internationalen Astronomischen Union (IAU) sollte am Freitag bei einer Veranstaltung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Erfurt vorgestellt werden - samt Freischaltung einer eigenen Website.

 

Noch heißen die beiden Himmelskörper HD32518 und HD32518b, wie die IAU mitteilte, die 2019 ihr hundertjähriges Bestehen feiert. Aus den eingereichten Vorschlägen wählt eine sechsköpfige Kommission ihre fünf Favoriten aus, über die die Bundesbürger dann im Herbst abstimmen können. Der siegreiche Name wird der IAU für die offizielle Namensgebung übermittelt.

Außerhalb des Sonnensystems

Exoplaneten sind Planeten außerhalb unseres Sonnensystems - sie kreisen also nicht um unsere Sonne, sondern um einen anderen Stern. Der Exoplanet HD32518b hat die dreifache Masse des Riesenplaneten Jupiter und umkreist den Stern mit der Katalognummer HD32518. Dieser ist ein roter Riesenstern im Sternbild Giraffe nahe des Polarsterns. Der mit einem Fernglas und mitunter sogar mit bloßem Auge sichtbare Stern hat ungefähr dieselbe Masse wie unsere Sonne, sein Durchmesser ist aber etwa zehn Mal größer. Der Exoplanet HD32518b wurde unter anderem von der Wissenschaftlerin Michaela Döllinger im Jahr 2009 entdeckt.