Die Vaihinger sind Einladende und Eingeladene zugleich. Sie haben es in der Hand, ob das Kinder- und Heimatfest gerettet werden kann. So sieht es unsere Autorin Alexandra Kratz in ihrem Kommentar.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Der Heimatring wagt noch einmal einen neuen Vorstoß, und vielleicht ist es der letzte Vorstoß. Nachdem die Verantwortlichen 2016 das Kinder- und Heimatfest schweren Herzens gestrichen haben, soll es in diesem Sommer wieder eine Veranstaltung geben – mit einem etwas veränderten Konzept und in der Hoffnung, dass zusammen mit dem französischen Markt Synergieeffekte entstehen. Eine gute Idee! Wolfgang Meinhardt als Bezirksvorsteher und Vorsitzender des Heimatrings und seine Mitstreiter handeln richtig, wenn sie noch einmal alles versuchen, um die Traditionsveranstaltung zu retten.

 

Die Veranstaltung muss sich wieder lohnen

Doch sie können nur einen Anstoß geben, die Rahmenbedingungen setzen. Jetzt sind die Vereine, Schulen und auch die örtlichen Unternehmen gefragt. Alle müssen an einem Strang ziehen, gemeinsam ein Programm auf die Beine stellen, um wieder mehr Besucher zu dem Fest zu locken. Nicht zuletzt sind aber auch die Besucher selbst gefragt. In der Vergangenheit kamen schlicht zu wenige. Oder Familien blieben nur so lange, wie ihre Kinder auf der Bühne standen. War der Auftritt beendet, verschwanden sie wieder – ohne eine Saftschorle oder etwas Gegrilltes zu kaufen. Das Fest kann sich aber finanziell nur tragen, wenn die Gäste auch konsumieren. Ansonsten lohnt es sich für die Vereine nicht und der Heimatring macht Miese.

Die Vaihinger haben es also selbst in der Hand, die mehr als 50 Jahre alte Traditionsveranstaltung zu retten. Sie sind zugleich die Einladenden und die Eingeladenen. Wenn sie diese letzte Chance nicht nutzen, dann muss das Kinder- und Heimatfest wohl endgültig beerdigt werden.