Auf der Jugendfarm Weilimdorf werden die maroden Container durch einen Neubau ersetzt.

Weilimdorf - Der Neubau der Kinder- und Jugendfarm sieht einladend aus. Das sonnengelbe Gebäude hat ein begrüntes Pultdach, im Inneren ist Platz für einen großen Gruppenraum, eine separate Küche, ein Büro und viel Stauraum. Noch ist das Gebäude zwar nur etwa 40 Zentimeter lang und 20 Zentimeter hoch – schließlich waren die Baumeister fleißige Kinder und Jugendliche. Doch bis Ende des Jahres soll das Modell einem tatsächlichen, 120 Quadratmeter großen Neubau weichen.

 

„Im Juni haben wir nach zähem Ringen endlich die Baugenehmigung erhalten“, sagt Silvia Wolf. Die Vorsitzende des Trägervereins der Jugendeinrichtung hat sich zusammen mit den anderen Vorstandsmitgliedern schon seit einigen Jahren dafür stark gemacht, dass das Provisorium durch feste Mauern ersetzt wird. Bereits bei der Eröffnung im Jahr 2000 waren die auch als fliegenden Bauten bezeichneten Container nur als Übergangslösung gedacht. Denn der 16 Quadratmeter große Gruppenraum ist für die Ferienbetreuung nicht nur viel zu klein, sondern im Winter auch zugig und kalt. Außerdem brechen inzwischen die Böden durch, Rost macht sich breit, die Elektroöfen ziehen im Winter unablässig Strom, und die Toiletten sind weder behindertengerecht noch zeitgemäß.

Dass sich all das in absehbarer Zeit dank des Neubaus ändern wird, ist für Silvia Wolf eine „riesen Erleichterung“. Der Spatenstich ist für Mitte September vorgesehen. Der Farmbetrieb kann während der gesamten Bauzeit weiterlaufen, da das Gebäude auf einer bisher fast ungenutzten Fläche errichtet wird. Verwirklicht wird das Vorhaben mit Restmitteln aus dem Doppelhaushalt 2010/11 in Höhe von 250 000 Euro. Zusätzliche 30 000 Euro aus dem aktuellen Haushalt ermöglichen zudem den Bau einer Küche, in der bis zu 50 Essen zubereitet werden können. „Für die fehlenden 60 000 Euro muss unser Verein aufkommen“, sagt Silvia Wolf und hofft auf großzügige Spenden von Weilimdorfer Bürgern und Unternehmen.

Programm kann erweitert werden

Mit dem neuen Haus verbessert sich nicht nur die Aufenthaltsqualität für die Kinder und deren Betreuer, sondern auch das pädagogische Programm kann erweitert werden. „Wir haben dann mehr Möglichkeiten, Schulklassen aufzunehmen“, sagt Wolf. Neben den Gruppen, die sich für Projekttage auf der Jugendfarm einmieten, ist das 650 Quadratmeter große Gelände vor allem eines: ein offener Spielplatz. Gegen einen Versicherungsbeitrag von drei Euro pro Jahr können Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren jeden Nachmittag zwischen 14 und 18 Uhr, samstags bereits von 12 Uhr an, auf der Farm vorbeischauen – und zwar ohne sich anzumelden. In den Schulferien organisieren die beiden hauptamtlichen Sozialpädagogen, deren Stellen vom Jugendamt getragen werden, zudem Fahrradfreizeiten, Wald- oder Hasenwochen, Mittelalter- oder Musicalprojekte.

„Wir wollen die Kinder naturnah betreuen“, beschreibt Silvia Wolf das Konzept der Jugendfarm. „Wir sind ein Dorf in der Stadt.“ Die Kinder bestimmen selbst, womit sie sich die Zeit vertreiben. Neben einer Matschecke, einem Holzschiff, einer Werkstatt und einer Feuerstelle sind vor allem die Farmtiere bei den jungen Besuchern beliebt. Derzeit wohnen das Pferd Wendy, zwei deutsche Edelziegen namens Cola und Fanta, einige Hühner und Zwergkaninchen in den Ställen. An Sonn- und Feiertagen wird das Fell- und Federvieh von Tierpaten gepflegt. „So lernen die Kinder, Verantwortung zu übernehmen“, sagt Wolf.

KINDER – UND JUGENDFARM WEILIMDORF

Anschrift: Im Wolfbusch 49, 70499 Stuttgart
Telefon: 838 22 60 (bei Fragen zum Programm) oder 86 15 17 (bei Fragen zum Verein)
Mail:
jugendfarm-weilimdorf@arcor.de
Homepage: www.jugendfarm-weilimdorf.de
Vorsitzende: Silvia Wolf
Gründungsjahr: 1996
Mitglieder: 100

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