Baristi ist der einer der ersten Vereine in Deutschland, der sich mit der neuen Sportart Street-Workout beschäftigt. Es geht dabei um Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht. Bei dem Kinder- und Jugenfestival in Stuttgart konnte man sich ein Bild verschaffen.

Stuttgart - Der Stand von Baristi auf dem Kinder- und Jugendfestival unterscheidet sich ein wenig von den anderen. Hier gibt es kein Glücksrad, keinen Hindernislauf oder Pedalos. Stattdessen stehen eine Klimmzugstange und ein Barren in der Wiese. Die Muskeln der jungen Männer, die daran trainieren, sind nicht zu verachten. Die Übungen gehören zur neuen Trendsportart Street-Workout.

 

Der Gründer des Vereins, Dennis Ratano, hat selbst vor drei Jahren mit Street-Workout angefangen. Ziel der Sportart ist immer das Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht. „Am Anfang macht man halt nur leichte Übungen, also beispielsweise Liegestütz mit den Händen auf einer Bank. Nach und nach steigert man sich. Bis man irgendwann einarmig einen Klimmzug an der Stange macht“, schmunzelt der 25-Jährige.

Ohne großen Aufwand

Für Street-Workout braucht es eigentlich nicht viel: Eine Klimmzugstange, einen Barren und eine Hangelleiter, damit wäre Dennis Ratano schon vollauf zufrieden. „Leider gibt es in ganz Deutschland kaum geeignete Trainingsparks für uns. Auch hier in Stuttgart gibt es zwar Trainingsparks in Vaihingen und Fellbach, aber beide sind nicht auf unsere Bedürfnisse ausgelegt. Es fehlt immer etwas“, so Dennis.

Street-Workout hat auch eine soziale Komponente. „Viele Jugendliche hängen irgendwo rum, trinken und stellen irgendwann etwas an. Mit Street-Workout sind sie beschäftigt, lernen Disziplin und tun gleichzeitig etwas für ihren Körper“, erzählt Dennis Ratano. Viele solcher Jugendlicher haben am Anfang bei Baristi nur zugesehen oder gelacht. Irgendwann haben sie das dann ausprobiert, was die Jungs vorgemacht hatten und viele sind dabei geblieben.

Weltcup auf der Showbühne

Am Samstagabend gab es auf der großen Showbühne einen World Cup Wettkampf. Der World Cup hat verschiedene Stationen auf der ganzen Welt: New York, Zagreb, Sydney und eben auch Stuttgart. Die je drei Besten des Wettkampfes einer Stadt qualifizieren sich für das Finale in Oslo. Die Teilnehmer in Stuttgart kamen aus Deutschland, Ungarn, England, Frankreich bis hin zu Serbien und der Ukraine. Adam aus Ungarn war begeistert von Festival: „Hier ist so eine tolle Atmosphäre. Ich freu mich schon gleich auf der Bühne zu sein.“

Für alle galten dieselben Regeln: Jeder Teilnehmer hatte zwei Runden zu je zwei Minuten zu bestreitet. Dabei konnte er an Barren, Klimmzugstange und Boden eigentlich machen was er wollte. „Jeder versucht halt die krassesten Übungen zu zeigen und es möglichst leicht aussehen zu lassen. Die Jury schaut nämlich auch auf die Mimik“, erklärte der 19-jährige Joshua von Barista.

In der Jury saßen vier Mitglieder, die alle eine eigene Funktion hatten. Einer beurteilte nur die statische Kraft, der Nächte explosive Elemente der Übungen, der Dritte achtete auf die Kombination aus beidem. Der letzte Juror vergab Punkte für den Showfaktor.

Und den Showfaktor hatten sie alle. Die Wettbewerbsteilnehmer boten dem Publikum eine spektakuläre Show: Scheinbar haben diese Jungs kein Problem mit der Schwerkraft. Mühelos zeigen sie Klimmzüge jeder Art, machen einen Handstand auf dem Barren oder waagerecht an der Seite einer senkrechten Stange hängend. Das alles passend zur Musik. „Da bekommt man voll Bock, das selbst einmal auszuprobieren“, bemerkte der 17-jährige Holger anerkennend.

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