Eigentlich klingt Sport Stacking ganz simpel: Es geht darum, Becher möglichst schnell auf- und auch wieder abzubauen. Doch hinter der amerikanischen Sportart steckt noch mehr, wie wir auf dem Kinder- und Jugenfestival in Stuttgart herausgefunden haben.

Stuttgart - Eigentlich klingt Sport Stacking ganz simpel: Es geht darum, Becher in verschiedenen Kombinationen möglichst schnell auf- und auch wieder abzubauen. Doch hinter der amerikanischen Sportart steckt noch mehr, wie wir beim Besuch des Kinder- und Jugendfestivals herausgefunden haben.

 

Am Sport-Stacking-Stand des TV Zuffenhausen ist den ganzen Tag über viel los. Schüler Moritz versucht sich jetzt auch im Stacking. Bei der Spielweise 3-3-3 muss der Zwölfjährige jeweils drei Bechertürme mit je drei Bechern zuerst aufbauen und dann wieder abbauen. Bei den ersten Abläufen braucht er gute acht Sekunden, mit ein wenig Übung wird er sichtlich schneller. Mit jedem Durchlauf wird auch seine Handkoordination besser. „Ja, das mit der Koordination bekomme ich einigermaßen hin“, sagt Moritz. Am Sport Stacking findet Moritz toll, dass „es mal was anders ist“ und dass man selbst schauen kann wie schnell man die Becher tatsächlich auf- und abgebaut bekommt.

Ursprünglich kommt die Sportart aus den USA. Dort wird die hauptsächlich in der Bewegungstherapie eingesetzt. Durch die beidhändige Stapelung der Becher wird die Koordination von Hand und Augen gefördert, ebenso das Zusammenspiel beider Hände. „Das führt dann dazu, dass die bilaterale Verknüpfung beider Gehirnhälften verbessert wird“, erzählt Gruppenleiter Wolfgang Bleischwitz von TV Zuffenhausen. „Mein Sohn hat mit erzählt, das es ihm Vokabellernen nach einer Weile leichter gefallen, weil er sich besser konzentrieren konnte“, so Bleischwitz weiter.

Wie der Sport nach Deutschland kam

Eine Lehrerin aus Hessen, die in den USA gearbeitet hat, brachte schließlich die Sportart nach Deutschland. Seit 2004 wird jetzt auch hier in verschiedenen Disziplinen gestacked. Seit letztem Jahr ist Stacking eine eigene Abteilung beim TV Zuffenhausen.

Die einfachste Disziplin ist das 3-3-3. Dann gibt es noch die Stapelvariante sechs Becher in der Mitte und je drei rechts und links davon. Die Königsdisziplin ist der Cycle. Er ist eine Kombination aus 3-3-3 und 3-6-3.

Stacking gibt es auch als Staffel oder auch als Eltern-Kind Team. „Das schöne am Sport Stacking ist, dass jeder es machen kann, jeden hält es fit. Bei Wettkämpfen kommen dann verschiedene Generationen zusammen und feuern sich gegenseitig an. Das gibt immer eine tolle Stimmung“, freut sich Wolfgang Bleischwitz.

Großes Einzugsgebiet

Die elfjährige Alexandra ist schon seit drei Jahren beim Sport Stacking dabei. Am liebsten mag sie die Wettkämpfe, da man sich dort am besten mit gleichaltrigen messen kann. „Da kann man sich auch super Tricks von anderen abschauen. Zum Beispiel habe ich so gelernt, dass ich die Becher lieber nicht so weiter auseinanderstelle“, sagt Alexandra.

Der TV Zuffenhausen hat mit seiner Stacking-Sparte ein sehr großes Einzugsgebiet. „Leider gibt es für diese Randsportart noch kaum Sponsoren. Die Wettkämpfe sind aber oft sehr weit weg, sodass gar nicht alle hinfahren können, die eigentlich nominiert sind“, erzählt Wolfgang Bleischwitz. Er wünscht sich in dieser Hinsicht ein wenig mehr Unterstützung.

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