Martin Kranert macht sich schon seit mehr als 30 Jahren Gedanken darüber, wie man den Müll am besten verwertet. Der Professor der Universität Stuttgart erklärt den Nachwuchsstudenten, warum man den Müll trennen sollte und was dann damit geschieht.

Stuttgart - Müll zu trennen ist heute kein Thema mehr. Das Glas wandert in den Glascontainer, das Papier in die Papiertonne und der Biomüll auf den Kompost. Das war nicht immer so. Früher hat man einfach alles gedankenlos weggeworfen. Martin Kranert von der Uni Stuttgart hat sich aber schon immer darüber Gedanken gemacht. Und schon vor mehr als 30 Jahren hat er während seines Studiums den Müll zu seinem Hauptthema gemacht. Bis heute ist er dabei geblieben und leitet den Lehrstuhl für Abfallwirtschaft.

 

Dabei untersucht er beispielsweise, was mit dem ganzen Müll passiert. Während seiner Doktorarbeit hat er Kompost genauer unter die Lupe genommen. Beim Kompostieren entsteht viel Wärme. „Bakterien, die organischen Abfall zersetzen, arbeiten schwer und kommen dabei ganz schön ins Schwitzen“, erklärt der 58-jährige Abfallexperte. Diese Wärme könnte man nutzen, wobei das technisch nicht ganz einfach sei. Für einen Heizofen im Garten reicht der Komposthaufen nicht.

Beim Mülltrennen geht es vor allem darum, diesen anschließend wiederzuverwerten. Durch das Recycling von Papier wird verhindert, dass Wälder abgeholzt werden. Durch das Wiederverwerten von Kunststoffen verbraucht man weniger Erdöl, und das Verarbeiten von alten Metallen schont die Rohstoffe in der Erde, die knapp geworden sind.

„Durch das Trennen von Müll kann jeder selbst etwas für den Umweltschutz tun. Damit können schon Kinder anfangen“, sagt Kranert, der selbst vier Kinder hat. Bei der Vorlesung erklärt er den Nachwuchsstudenten, was schließlich mit den Abfällen geschieht, die man sortiert hat.