Christian Hesse weiß, dass der Zufall gar nicht so zufällig ist, wie man immer glaubt. Der 54-Jährige ist Professor für Stochastik an der Universität Stuttgart. Das bedeutet, dass er sich mit Hilfe von Formeln mit Zufällen und Wahrscheinlichkeiten beschäftigt. Zum Beispiel das Würfeln: Hesse kann zwar nicht sagen, welche Zahl gewürfelt wird, aber er kann berechnen, dass, wenn man tausendmal würfelt, der Durchschnitt der gewürfelten Zahlen immer 3,5 betragen wird. Er untersucht aber auch Zikaden, Warteschlangen, Börsenkurse und vieles andere mehr. Dabei entdeckt er, dass der Zufall durchaus seine Regeln hat.

 

Hesse ist 1960 in Oberkirchen geboren. Das ist ein kleines Dorf in Nordrhein-Westfalen. Seine Mathebegeisterung hat ihn als Student in die USA gezogen, wo er an der Harvard-Universität seinen Doktortitel erwarb. Schließlich kam er wieder zurück nach Deutschland und gibt seitdem sein Wissen an seine Studenten weiter.

Der Forscher weiß, dass Mathe kompliziert sein kann. Deshalb schreibt Hesse auch Bücher in verständlicher Sprache. Darin beschreibt er, wie sehr die Mathematik Einfluss auf unseren Alltag nehmen kann. Damit begeistert er vor allem die Menschen, die mit Zahlen und Formeln wenig anfangen können. In der Kinder-Uni widmet er sich einem ganz alltäglichen Thema: Kann man Glück und Pech berechnen? (Berkan Cakir)