Am Freitag war Spatenstich am Turnerweg in Musberg, zum Jahreswechsel soll die Tagesstätte für 70 Kinder bereits fertig gestellt sein.

Musberg - Modulbauweise – das ist das Zauberwort, mit dem in Musberg ein kleines Wunder geschehen soll. Innerhalb von nur drei Monaten soll am Turnerweg das neue Emil-Kübler-Kinderhaus bezugsfertig sein. Am vergangenen Freitagnachmittag sind mit dem obligatorischen Spatenstich die Bauarbeiten dafür in Gang gesetzt worden. Dem Bauherrn, der evangelischen Kirchengemeinde, hat der Vertriebsleiter Rolf Stahl von der Baufirma Alho aus Morsbach jedenfalls bei dem offiziellen Akt eine klare Zusage gegeben: „Zum Jahreswechsel können Sie einziehen.“

 

Veronika Bräuchle-Reiff, die Vorsitzende des Kindergarten-Ausschusses, hat das mit großer Freude zur Kenntnis genommen. Sie biegt nun nach fünf Jahren Diskussion über die Kindergarten-Neuordnung in Musberg – und nur eine Woche nach Erteilung der Baugenehmigung – mit dem Projekt auf die Zielgerade ein.

Zwei Krippen-Gruppen

Das auch vom weltlichen Gemeinderat für gut befundene Konzept beinhaltet die Zusammenlegung der beiden bisherigen evangelischen Kindergärten am Turnerweg. Dort entsteht nun ein Kinderhaus für bis zu 70 Kinder. Betreut werden nach der Eröffnung zwei Kindergarten-Gruppen und maximal 20 Kinder unter drei Jahren in zwei Krippen-Gruppen.

Für die Bereitschaft, bei der Betreuung von Kindern dieser Altersgruppe einzusteigen und damit der Stadt Leinfelden-Echterdingen bei der Umsetzung des gesetzlichen Betreuungsanspruchs unter die Arme zu greifen, dankte Oberbürgermeister Roland Klenk der Kirchengemeinde. Der Dank drückt sich aber auch in finanzieller Unterstützung aus: Etwa 90 Prozent der Investitionskosten von rund 1,8 Millionen Euro übernimmt die Kommune. Und sie trägt dabei das Risiko, wie beim projektierten Kinderhaus im Echterdinger Waldhorn-Areal keinen Bundeszuschuss zu erhalten. Für die beantragten 240 000 Euro stehe die Zusage des Regierungspräsidiums unter dem Vorbehalt, dass andernorts Baupläne aufgegeben werden, sagte Sozialbürgermeister Alexander Ludwig auf Anfrage unserer Zeitung.

Zwei Tage fürs Aufrichten

Schon in vier Wochen soll das nach den Plänen des Architekten Kurt Stein in einer Fabrik vorgefertigte Gebäude auf dem Gelände neben dem Sportplatz aufgerichtet werden. Dies sei aber binnen zwei Tagen erledigt, bereitete Stahl die Nachbarschaft auf einen überschaubaren Zeitraum möglicher Beeinträchtigungen vor. Insgesamt wird das Flachdachgebäude 750 Quadratmeter Nutzfläche für die Arbeit mit den Kindern bieten.

Einen Namen hat das Kinderhaus auch schon (wir berichteten). Es wird, wie die Vorsitzende des Kirchengemeinderats Annerose Schmidt vor dem Spatenstich und dem Segen von Pfarrer Rainer Müller erklärte, nach dem landesweit als Krautkantor bekannten Kirchenmusiker Emil Kübler benannt. Kübler habe Jahrzehnte in Musberg gelebt, „Er hatte ein Herz für die Kinder“, sagte Schmidt. So habe er in den Nachkriegsjahren Kinderchöre gegründet.