Bis es in der nördlichen Stadt neue Betreuungsplätze gibt, ziehen 70 Jungen und Mädchen mit ihren Erzieherinnen in ein Provisorium ein.

Leonberg - Kinder, Kinder, Kinder – ein Kindersegen geht derzeit über Leonberg nieder. Die wollen natürlich auch alle betreut werden. Und so befindet sich die Stadt gegenwärtig in der Lage, dass in den neu gebauten Kitas die Farbe noch nicht richtig getrocknet ist und sie schon wieder zu klein sind. Für ein wenig Entspannung soll zeitlich begrenzt nun ein dreigruppiger Kindergarten in den Kirschgärten sorgen – der soll ganz aus Containern errichtet werden.

 

Dieser Kindergarten soll so lange bestehen, bis die neue Kita Nord, die auf dem Engelberg südlich des TSG-Tennisgeländes geplant ist, fertiggestellt ist. Hier sollen drei Kindergartengruppen untergebracht werden und Wohnungen im Obergeschoss entstehen. Doch bis das Vorhaben über die Bühne geht, wird es aller Wahrscheinlichkeit nach Mitte 2020. Als Baubeginn ist Frühjahr 2019 vorgesehen.

Der hohe Bedarf an Kita-Plätzen aus dem künftigen Einzugsgebiet der Kita Nord mache eine Interimslösungen erforderlich, erläuterte der Erste Bürgermeister Ulrich Vonderheid dem zuständigen Sozialausschuss des Gemeinderates. Deshalb schlägt die Verwaltung dem Gemeinderat vor, einen dreigruppigen Kindergarten in Container-Bauweise bis Herbst aufzustellen. Übergangsweise werden auch das Halden-Kinderhaus, das Ludwig-Wolker-Kinderhaus und der Wichern-Kindergarten um je eine Gruppe erweitert.

70 Plätze werden mit der Modul-Lösung geschaffen

Mit der Modul-Lösung sollen insgesamt 70 Plätze für Kinder von zwei bis sechs Jahren geschaffen werden. „Ihnen stehen etwa 290 Quadratmeter Nutz- und Verkehrsfläche sowie 280 Quadratmeter Außenfläche zu Verfügung“, sagte die zuständige Amtsleiterin Gabriele Schmauder. Es sei fest damit zu rechnen, dass diese Einrichtung bis zur Inbetriebnahme der Kita Nord voll belegt ist und die Kinder dann mit ihren Erzieherinnen in diese einziehen können, machte sie jede Hoffnung zunichte, dass das Provisorium verkürzt werden könnte. Alle Kitas, die schon heute Kinder aus der nördlichen Stadt aufnehmen, seien schon jetzt am Limit. „Und wir rechnen mit noch mehr Kindern“, sagte die Leiterin des Amtes für Jugend, Familie und Schule.

Auf der anderen Seite besteht der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz. Um diesen im laufenden Jahr erfüllen zu können, sind das städtische Halden-Kinderhaus, die evangelische Gesamtkirchengemeinde als Träger des Wichern-Kindergartens und die katholische Kirchenpflege als Träger des Ludwig-Wolker-Kinderhauses übereingekommen, übergangsweise mehr Kinder als vorgesehen aufzunehmen – allerdings übernimmt die Stadt für diese Lösung 100 Prozent der Personal- und Sachkosten.

Es fehlt noch das „Go“

Die Erweiterung um jeweils eine weitere Gruppe muss von den Trägern beim Landesjugendamt, beim Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg beantragt und von diesem genehmigt werden. Abhängig davon werden voraussichtlich so bis zu 55 weitere Kindergartenplätze geschaffen: im Halden-Kinderhaus 20 und im Ludwig-Wolker-Kinderhaus zehn Ganztagsplätze sowie in der Wichern-Kita 25 Plätze für den Regelkindergarten und den mit verlängerter Öffnungszeit. „Für die Erweiterung werden wir auch die Mehrzweckräume der Kitas belegen“, erläuterte Gabriele Schmauder.

Beim Standort für die Container-Kita hat die Verwaltung dem Ausschuss die Wahl überlassen. Im Gespräch waren der Heckenweg (zwischen Bockberg und ehemaligem Golfplatz), der Engelberg (unterhalb des Turms) der Sport- und Parkplatz (ehemals TSG an der Stuttgarter Straße) sowie die Kirschgärten. Der Parkplatz südlich der Tennisplätze Obere Burghalde ist aus Sicherheitsgründen und weil er für die Baustellenneinrichtung für die Kita Nord und die Wohnungen gebraucht wird, schon im Vorfeld ausgeschieden.