Gemeinderat beschließt Erhöhung der Gebührensätze: Ab September wird die Betreuung der Kinder teurer.

Mönsheim - Glatt verdoppelt wurden die Gebühren für die Kernzeitbetreuung, und zwar von 20 auf 40 Euro ab September. Diesem Beschluss ging eine Diskussion im Gemeinderat voraus. Vor allem von Seiten der Bürgerliste Mönsheim (BLM) kam heftige Kritik daran.

 

Seit dem Jahr 2004 mussten Eltern für ihre Kinder in der Kernzeitbetreuung an der Schule 20 Euro bezahlen. Seither gab es für die derzeit 32 Kinder keine Erhöhungen mehr. „Das war unser Fehler, wir hätten schon früher etwas machen müssen“, sagte der Bürgermeister Thomas Fritsch selbstkritisch. Damit reagierte er auf Joachim Baumgärtner (BLM), der betonte, er habe als Gemeinderat ein Problem damit, diese Gebühren jetzt „von Null auf Hundert zu verdoppeln.“ Er forderte, dies in zwei Stufen zu tun, also dieses Jahr zehn Euro mehr und nächstes Jahr noch einmal. Die Gemeinde würde an einem solchen Vorgehen nicht zugrunde gehen, meinte er. „Wir als sozial engagierte Fraktion können einer solchen Erhöhung nicht zustimmen“, fügte er hinzu. Es folgte eine heftige Diskussion im Gremium, bei der deutlich wurde, dass die Fraktion der Freien Wählergemeinschaft (FWG) den Vorschlag der Verwaltung mittrug. Dieser erhielt dann bei vier Gegenstimmen der BLM eine Mehrheit.

Erhöhung um 100 Euro

Ebenfalls kräftig erhöht wurden die seit dem Schuljahr 2012/2013 unveränderten Gebühren für die Hausaufgaben- und Nachmittagsbetreuung. Diese werden ebenfalls von 32 Kindern in Anspruch genommen, allerdings in unterschiedlichem Umfang. In den Gebühren sind die Kernzeitbetreuung und das Mittagessen bereits enthalten. So müssen Eltern künftig beispielsweise für vier Tage Nachmittagsbetreuung bis 17 Uhr 240 Euro anstatt bisher 140 Euro bezahlen. Nur Gemeinderat Thomas Bentel (FWG) stimmte dagegen.

Personalkosten steigen

Mit diesen Erhöhungen soll eine Kostendeckung von 80 Prozent erreicht werden. Diese sei in den vergangenen Jahren laut Verwaltung auf unter 60 Prozent gesunken. Die Gemeinde kostet diese Schülerbetreuung nach Abzug des Landeszuschusses rund 50 000 Euro. Hier schlagen vor allem die Personalkosten zu Buche.

Auch für die Kleinen in Kindergarten und Krippe wird es wieder teurer. 54 Kinder nehmen den „normalen“ Kindergarten mit verlängerter Öffnungszeit in Anspruch, 45 Kinder sind in Ganztagsgruppen und 20 in der Krippe. Für das Kindergartenjahr 2018/19 rechnet die Kommune mit Gesamtkosten von gut 1,3 Millionen Euro. Rund 400 000 Euro gehen als Zuschüsse, vor allem vom Land, davon weg. Nach einiger Diskussion forderte Gemeinderat Stephan Damm (FWG), dass die Elternbeiträge 20 Prozent der Kosten decken sollten und zwar für das gesamte Angebot in den verschiedenen Ausformungen. „Im Verhältnis zu anderen Gemeinden sind wir zu günstig“, sagte er. Die Erhöhungen sollen allerdings auf zwei Jahre verteilt erfolgen, forderte auch hier Joachim Baumgärtner (BLM). Bisher kommt man über alle Variationen der Kleinkinderbetreuung hinweg auf einen Kostendeckungsgrad durch Elternbeiträge von 17,5 Prozent, erklärte der Kämmerer Andreas Scheytt.

So beschloss der Gemeinderat einstimmig, die Gebühren für die Betreuung im Kindergarten mit der verlängerten Öffnungszeit in diesem Jahr von 100 auf 110 Euro und im nächsten Jahr auf 120 Euro zu erhöhen. Dies entspricht dann nach heutigem Stand einer Kostendeckung durch Elternbeiträge von 20 Prozent. Auf dieser Grundlage sollen alle anderen Gebühren ebenfalls in zwei Stufen angepasst werden.