Ab 1. Juni wird die Einrichtung nach und nach belegt. Erziehermangel bleibt ein Problem.

Renningen - Eine große Eröffnungsfeier mit freudigen Kinderaugen – darauf muss die Stadt Renningen beim neuen Sportkindergarten in der Rankbachstraße aufgrund der Corona-Situation und aus organisatorischen Gründen fürs erste verzichten. Ganz im Stillen wurde nun die Fertigstellung der Einrichtung verkündet. Vom 1. Juni an soll das Gebäude nach und nach bezogen werden.

 

Der Erziehermangel insgesamt, der Anfang des Jahres so prekär gewesen war, ist weiterhin ein Problem für die Stadt. Auch hierbei setzt die Corona-Pandemie der Verwaltung zu, gerade im Hinblick auf Neueinstellungen. Beides, ständig wechselnde Corona-Verordnungen einerseits und die Erzieherknappheit andererseits, sind auch der Grund, warum sich die Eröffnung der Sport-Kita um einen Monat verschoben haben.

Einrichtung für 70 Kinder

Bei der neuen Kita handelt es sich um eine Einrichtung für drei Gruppen, also für 70 Kinder, deren Schwerpunkt auf sportlicher Betätigung und Bewegung liegen wird. Die Arbeiten im Außenbereich liegen in den letzten Zügen. Am 1. Juni soll die Kita erstmals ihre Pforten öffnen, kündigt die Stadtverwaltung an. Danach werden die Gruppen sukzessive belegt. Der verspätete Start sei aber nicht gravierend, sagt Melanie Pfeifer, Sprecherin der Stadt Renningen, „da in der ersten Maihälfte ohnehin nur Notbetreuung möglich war“. Unabhängig von der Corona-Krise sind aktuell 52 Kinder für den neuen Kindergarten ab Juni angemeldet. Ab September werden es 56 Kinder sein.

„Wir freuen uns, mit der Sport-Kita Rankbachstraße ein weiteres Projekt der Ganztagesbetreuung realisiert zu haben, was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die Renninger Familien deutlich verbessert“, heißt es vom Bürgermeister Wolfgang Faißt. Der Haupteingang des neuen Kindergartens liegt dem Eingang der benachbarten Kinderkrippe genau gegenüber. Zukünftig ist eine enge Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen vorgesehen. Die Gruppen der Sport-Kita sind auf das Erdgeschoss und das Obergeschoss verteilt.

Was die Eröffnungsfeier angeht, gibt es trotzdem ein Licht am Ende des Tunnels: Die Stadt beabsichtigt, die Feier zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. „Dann haben sich die Abläufe in der Kita eingespielt und es gibt auch hoffentlich weniger Corona-Einschränkungen“, so Melanie Pfeifer.

Personalknappheit bleibt ein großes Thema

Die Personalknappheit ist in der Renninger Kinderbetreuung derweil nach wie vor ein großes Thema. Anfang des Jahres mussten an drei Einrichtungen, Hummelbaum B, Geranienweg und Voräckerstraße, Öffnungszeiten aufgrund des Erziehermangels reduziert werden – oder hätten reduziert werden müssen, wenn die Einrichtungen wegen der Corona-Krise nicht ohnehin geschlossen worden wären. Einige Erzieher hatten an eine externe Stelle gewechselt, andere fangen nun in der neuen Sport-Kita an und fehlen daher an ihrem ursprünglichen Arbeitsplatz. Hinzu kommt ganz aktuell noch die Schwierigkeit, dass mehrere pädagogische Fachkräfte nicht eingesetzt werden können, da sie zu einer Risikogruppe gehören oder privat ihre Kinder betreuen müssen. Rund 20 Mitarbeiter sind davon betroffen.

Das hat aktuell auch Auswirkungen auf das Betreuungsangebot, das momentan nur in festen Gruppen möglich ist. „Die Verwaltung arbeitet allerdings bereits an der Vorbereitung eines rollierenden Systems, wonach mehr Kinder, abwechselnd, betreut werden können“, berichtet der Bürgermeister Wolfgang Faißt.

„Neueinstellungen gelingen zwar, aber nur schleppend“, sagt Melanie Pfeifer. „In einigen Fällen machten Bewerberinnen wegen der Corona-Krise einen Rückzieher – sie wollen in der Krise den Arbeitgeber nicht wechseln.“

Gute Nachrichten gibt es immerhin von der Voräckerstraße. Dort konnte die Stadt Kräfte für 1,5 der ausgeschriebenen Stellen gewinnen. Für die weiteren Einrichtungen laufen Vorstellungsgespräche – teils digital, teils persönlich.