Eine Kita, zwei Gebäude: An der Auricher Straße sind 85 neue Betreuungsplätze in sechs Gruppen entstanden. Vier Gruppen sind in einem Neubau direkt neben dem Bürgerhaus untergekommen, zwei in ein SWSG-Gebäude wenige Meter entfernt gezogen.

Rot - Kinder, Betreuer und Vertreter der Träger haben gemeinsam mit dem Zuffenhäuser Bezirksvorsteher Gerhard Hanus die Eröffnung der Kindertagesstätte an der Auricher Straße 34 und 23 gefeiert. Die Einrichtung ist Teil der interkulturell ausgerichteten „Mosaik Kindertagesstätten“, bei denen der Caritasverband Stuttgart und die Sankt-Elisabeth-Stiftung aus Bald Waldsee zusammenarbeiten. In den kommenden Jahren wollen die beiden Träger noch weitere Mosaik Kitas eröffnen.

 

„Glückliche, selbstbewusste und starke Kinder – das ist unser Ziel“, sagte die Einrichtungsleiterin Olga Feld bei der Eröffnungsfeier. „Wenn wir das schaffen, dann sind die Eltern genau so glücklich.“ Eine Kita, zwei Häuser, so lautet die Devise an der Auricher Straße: Direkt ans Bürgerhaus angedockt worden ist ein 45 Meter langes zweistöckiges Gebäude für vier Gruppen. Bauherr war die Stadt. Die Nutzfläche im Gebäude beläuft sich auf 890 Quadratmeter, die Außenfläche ist 670 Quadratmeter groß. Schräg gegenüber, an der Auricher Straße 23, sind zwei Gruppen in einem Gebäude der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebau Gesellschaft (SWSG) untergebracht. Dort stehen innen 370 Quadratmeter, im Außenbereich 1000 Quadratmeter zur Verfügung. Insgesamt haben Olga Feld und ihre 20-köpfige Mannschaft Platz für 85 Mädchen und Buben im Alter von null bis sechs Jahre. Momentan sind rund 60 Plätze belegt; für den Rest gibt es eine Warteliste. Bis Ende 2016 soll die Einrichtung komplett belegt sein. Der Betrieb läuft bereits seit September 2015. Während der Anfangsphase war das Programm „Mosaik“ noch entwickelt worden. Die Einweihungsfeier am 13. Mai fand im kleinen Kreis statt; im Herbst soll das Projekt in einem größeren Rahmen vorgestellt werden.

„In unserem Stadtbezirk kommen Menschen aus 180 Nationen miteinander aus“, sagte Gerhard Hanus. „Das Bunte ist in unserem Stadtteil zuhause. Es ist toll, dass Sie das in der Kita leben.“ Momentan besuchen Mädchen und Buben aus 13 Nationen die Einrichtung. Mit einem interkulturellen Konzept, das an den Weltethos-Gedanken des Theologen Hans Küng angelehnt ist, will das Projekt Mosaik mit den Mädchen und Buben die gemeinsamen Werte der Kulturen leben, statt Unterschiede zu betonen. „Wir wollen fragen: Was vereint uns?“, sagte Nina Julia Ouart, die Geschäftsführerin von Mosaik.

Wie gut das funktioniert, stellten die Kita-Kinder unter Beweis. Sie sangen gemeinsam mit ihren Erzieherinnen und Erziehern ein Willkommenslied in vielen unterschiedlichen Sprachen. Und auch der Chor des Ferdinand-Porsche-Gymnasiums zeigte bei seinem Auftritt, wie gut Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zusammenarbeiten können. Ebenso veranschaulicht wurde der interkulturelle Ansatz der Mosaik-Kindertagesstätten durch einen gemeinsamen spirituellen Impuls von Vertreterinnen und Vertretern der drei Weltreligionen Islam, Judentum und Christentum.

Kinder aus 13 Nationen haben ein Zuhause gefunden