Die kirchlichen und freien Träger der Kinderbetreuung klagen über zu geringe Zuschüsse von seiten der Stadt. Nach SPD und Grünen fordert nun auch die CDU des Gemeinderats eine Überprüfung.

Stuttgart - Die kirchlichen und freien Träger der Kinderbetreuung in Stuttgart stellen rund zwei Drittel der Kita-Plätze. Angesichts des seit Jahren anhaltenden Mangels – 3500 Kleinkinder stehen derzeit auf der Warteliste – fordert die CDU nun Zugeständnisse. „Es muss ein Anliegen von Politik und Verwaltung sein, dass die Träger finanziell so ausgestattet sind, dass die Quantität und vor allem die Qualität der Betreuung auch in Zukunft gewährleistet sind“, heißt es in dem Antrag. Die Stadtverwaltung solle darstellen, wie diese Kostenpauschale gestaltet werden könnte. Die Fraktion schlägt vor, den Aufwand für Gebäudereinigung aus der Kostenpauschale herauszurechnen, weil er „nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Betreuungsqualität“ stehe. Für kreative Buchführung spricht aus Sicht der CDU auch der Umstand, „dass die Stadt trotz derzeit guter Finanzlage nicht ohne weiteres aus Steuern finanzierte Zuschüsse erhöhen kann“.

 

Mehrheit für Erhöhungen

Der Antrag der CDU hat zur Folge, dass nun eine politische Mehrheit gegeben ist für eine Neufestsetzung der Kita-Förderung. Vor kurzem hatten auch die Fraktionen der SPD und der Grünen das Referat Jugend und Bildung aufgefordert, die Anrechnung der Erzieherinnen in praxisintegrierter Ausbildung (Pia) auf den Personalschlüssel zurückzunehmen und damit die Förderung zu erhöhen. Gemeinsam mit den kirchlichen Trägern befürworten SPD und Grüne zudem ein Bündnis der Träger, das sich gemeinsam um neue Fachkräfte bemühen soll. Anlass ist der anhaltende Fachkräftemangel: im Jahr 2017 konnten 520 Plätze wegen fehlender Erzieherinnen und Erzieher nicht belegt werden.