Der katholische Erlach- und der evangelische Fröbel-Kindergarten in Stetten sind in die Jahre gekommen. Sie müssten saniert werden. Wahrscheinlicher ist aber ein Neubau.

Stetten - Im Garten des evangelischen Fröbel-Kindergartens in Stetten spielen Kinder im Sand. Das taten auf diesem Grundstück schon Tausende vor ihnen. Der Kindergarten wurde 1964 gebaut und zuletzt 1990 saniert. Mittlerweile ist das Gebäude – wie der katholische Erlach-Kindergarten in Stetten – in die Jahre gekommen. Neben diesen beiden gibt es im Stadtteil noch das städtische Gudrun-Mebs-Kinderhaus mit einem nicht so großen Sanierungsbedarf.

 

Eigentlich müssten laut Frank Otte, dem Ersten Bürgermeister, die Kindergartengebäude grundsaniert werden. Es gebe aber auch Überlegungen, einen Neubau zu errichten. Otte beschreibt das Dilemma der alten Bauten: „Man muss beim Dach Undichtigkeiten ausbessern und die Fenster austauschen. Dann muss man sich fragen, was man mit den schlecht gedämmten Wänden macht.“ Beide Gebäude seien schlichtweg in die Jahre gekommen. Otte stellt aber klar: „Sie sind nicht baufällig und es sind keine Schadstoffe verbaut worden.“ Derzeit untersuche die Stadtverwaltung den Kostenrahmen für eine Sanierung, einen möglichen Neubau und eine eventuelle Erweiterung bestehender Gebäude.

„Zukunftsüberlegungen“ für Stetten

Roland Klenk, Leinfelden-Echterdingens Oberbürgermeister, sagt, dass die Stadt für den Ortsteil Stetten generell „Zukunftsüberlegungen“ anstellt. Dabei gehe es um den Standort der Bücherei, den Umzug der Stadtwerke in den Betriebshof, die alte Bausubstanz der Volkshochschule und eben die Kindergartensituation. Klenk: „Eine Sanierung würde erhebliche Summen kosten. Mit Blick auf die Entwicklung der Kinderzahlen haben wir begonnen, darüber nachzudenken, ob wir von der Sanierung Abstand nehmen.“ Er halte es für vernünftig, in Stetten künftig nur noch zwei Kindergärten zu betreiben. „Ein Dreifachangebot ist eigentlich unwirtschaftlich.“ Wenn die Endfassung der Kostenberechnung vorliegt, wird die Verwaltung mit den Stadträten über die Kindergartenzukunft sprechen und die Träger in einem Beteiligungsprozess einbinden. „Ich denke, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass ein Neubau errichtet wird“, sagt Klenk. Eine Sanierung sei eher nicht wirtschaftlich.

Mängel sind vorhanden

Im Erlach-Kindergarten fallen einige Mängel auf. Die Heizungen sind alt, der Korkboden ist abgewetzt und vor einigen Fenstern ist der Estrich sichtbar. Ein Fenster sieht milchig aus. Hans-Jürgen Jung, der Kirchenpfleger und Kindergartenbeauftragte der katholischen Raphaelsgemeinde in Leinfelden-Echterdingen, sieht einen sehr starken Sanierungsbedarf. Auch seiner Meinung nach müsse geprüft werden, ob sich eine Sanierung lohne. Für die katholische Kirchengemeinde sei der Kindergarten ein wichtiger Bestandteil. „Wir möchten als katholischer Träger weiterhin bei der Kinderbetreuung in Stetten mit von der Partie sein“, sagt Jung.

Stefan Ruppert, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Stetten, zeigt sich offen, „miteinander Innovationen voranzutreiben“. Auch er betont, dass der evangelische Fröbel-Kindergarten eine große Bedeutung im Gemeindeleben hat. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir uns als Träger aus der Kindergartenlandschaft in Stetten zurückziehen.“ Sozialbürgermeister Alexander Ludwig sagt dazu: „Mir ist die Trägerpluralität der katholischen und evangelischen Kirche in Stetten wichtig.“ OB Klenk geht davon aus, dass in diesem Jahr eine Beschlussfassung zu den Kindergärten in Stetten vorliegen wird.