Die alsbald verfügbare Tübinger Karte führt die Kinder zu kostenlosen oder ermäßigten Angeboten in Sport, Kultur, Spiel und Bildung.

Tübingen - Die Illustration der Tübinger Kindercard zeigt einen fliegenden Teppich mit zwei fröhlichen Kindern darauf. Das passt: die Karte im Scheckkartenformat soll Kindern zu Zielen bringen, die für sie bisher unerreichbar waren. Und zwar deswegen, weil ihre Eltern zu den Geringverdienern gehören. Die alsbald verfügbare Karte führt die Kinder zu kostenlosen oder ermäßigten Angeboten in Sport, Musik, Kultur, Spiel und Bildung. Anders als beispielsweise die Stuttgarter Familiencard, die Vorbild für ein bundesweites Angebot werden soll, lädt Tübingen diese Karte nicht mit einem Chip auf. Sie lässt sich aber damit nachrüsten, wenn eine generelle Lösung kommt.

Die Scheckkarte ist das Kind der Bonuscard


Bisher gewähren 50 Organisationen, Vereine und Anbieter Rabatte oder erlassen Mitgliedsbeiträge ganz. Einige Beispiele: die Tübinger Musikschule und der konkurrierende Jam Club gewähren 50 Prozent Ermäßigung. Ähnlich handeln manche Sportvereine, bei einigen wird gar kein Mitgliedsbeitrag erhoben. Ermäßigungen gibt es beim Eintritt in Museen; Stehplätze für die Bundesliga-Basketballspiele der Walter Tigers werden zum halben Preis angeboten. Auf VHS-Kurse gibt es Nachlässe, das Landestheater gewährt einmal im Jahr einen freien Eintritt samt Begleitperson. Schreibwarengeschäfte geben Rabatte auf Artikel des Schulbedarfs.

"Diese Scheckkarte ist das Kind der Bonuscard", berichtet eine Tübinger Rathaussprecherin. Die ermöglicht Geringverdienenden seit zwölf Jahren die vergünstigte Teilnahme an Bildungsangeboten und anderen Leistungen. Derzeit nehmen 764 Familien die Bonuscard in Anspruch. Dazu berechtigt sind alle, die Sozialhilfe oder Alg-II-Leistungen erhalten können, außerdem Asylbewerber sowie Familien und Personen, deren Einkommen gewisse Grenzen nicht überschreitet. Bonuscard-Inhaber können die Kindercard beantragen.