Spielen, hüpfen, knobeln – bei der 20. Auflage des Kinderfests am Flughafen Stuttgart ist am Sonntag einiges geboten gewesen. Aber es hat zum Teil auch lange Schlangen gegeben. Kein Wunder angesichts 25 000 Besuchern.

Stuttgart - Die zehnjährige Jessica ist glücklich. Zum ersten Mal darf sie tun, was ihrem Bruder schon länger Spaß macht: Graffiti sprayen. Was der 15-jährige Tom im Jugendzentrum macht, nämlich Kunst mit Spraydosen, darf Jessica beim Kinderfest auf dem Flughafen ausprobieren. Und gleich beim ersten Versuch gelingt der Zehnjährigen ein so beeindruckendes Bild, dass die Eltern begeistert sind. „Toll“, lobt die Mutter das bunte Kunstwerk mit Blumenmotiv und hell leuchtender Sonne. Jessicas Vater mutmaßt gar augenzwinkernd: „Da muss sich Tom warm anziehen, bei der Konkurrenz.“Nicht darum, wer besser ist, sondern vor allem um Spaß geht es beim großen Kinderfest am Sonntag auf dem Stuttgarter Flughafen. Was den Nachwuchs und dessen Eltern erfreut, macht indes manch Flugreisendem, der den Airport als Start- oder Endpunkt einer Fernreise gewählt hat, weit weniger Spaß: An den Aufzügen bilden sich bisweilen lange Schlangen. Gepäck- und Kinderwagen stehen sich auf manchem Zugang von und zu den Parkplätzen gegenseitig im Weg. Kein Wunder, denn das zum 20. Mal organisierte Kinderfest auf dem Flughafen, das in diesem Jahr besonders von der Fluggesellschaft Turkish Airlines unterstützt wird, zieht laut einer Flughafenmeldung „nach polizeilicher Schätzung 25 000 Besucher“ an.

 

Pilotenscheine kann man auch machen

Im Terminal Eins des Flughafens, auf der Besucherterrasse der Terminals Eins und Drei sowie auf mehreren Parkplätzen und auf den Wegen zwischen Airport und Parkhäusern ist viel für Kinder und Jugendlichen geboten. Die jungen Besucher können zum Beispiel ihr Geschick als Minipiloten in kleinen, pedalbetriebenen Fluggeräten auf die Probe stellen, Sandbilder fertigen oder sich beim Wettpaddeln auf einem künstlichen Teich versuchen, der acht Mal acht Meter groß ist. Es gibt Reaktionswettbewerbe, eine Kletterwand und Quizangebote. Beliebt sind auch die Hüpfburgen in Form einer Geburtstagstorte und eines Flugzeugs und das Bungytrampolin. Ebenfalls eine nette Idee: kleine Flugkapitäne können sich einen Pilotenschein vom Kinderluftfahrtamt ausstellen lassen, den sie natürlich stolz ihren Eltern und Geschwistern vorzeigen müssen.

Hundestaffeln in Aktion

Interessant für die ganze Familie sind zudem die Demonstrationen der Flughafenfeuerwehr, des Zolls und der Malteser-Rettungshundestaffel. Eindrucksvoll führen diese vor Augen, wie wichtig und wertvoll ihre Arbeit ist – zum Schutz gefährdeter Tierarten (Zoll), zum Verhindern von Katastrophen bei Starts und Landungen (Flughafenfeuerwehr) oder beim Aufspüren von vermissten Personen und versteckten Dingen (Hundestaffeln).