Die Olgäle-Stiftung für das kranke Kind hat ihren 20. Geburtstag mit einem kunterbunten Zirkusfest gefeiert. Familien die Furcht vor dem Krankenhaus zu nehmen, ist eines der ureigenen Ziele des Fördervereins.

Stuttgart - „Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf“, besagt ein beliebter Postkarten-Spruch. Wo es glitzert, wo Konfetti fliegt und wo bunte Blumen sprießen, da ist es irgendwie nicht mehr so schlimm. Es geht um Lichtblicke, um Trost, um positive Energie. Olga und Peppi haben das drauf. Beim großen Kinderfest im Olgahospital, liebevoll Olgäle genannt, haben die beiden Clowns jede Menge gute Laune und eine extra Portion Glitzer versprüht.

 

Wer gut zu Fuß war, verfolgte im Casino des Krankenhauses die Show des Zirkus Circuli. Bettlägrige Kinder wurden in ihren Zimmern bespaßt und bekamen von den Clowns coole Abzieh-Tattoos verpasst. Denn Lachen ist und macht gesund, weiß die Ärztin Stefanie Schuster. Deshalb verstreut die 65-Jährige als Präsidentin der Olgäle-Stiftung für das kranke Kind, die am Sonntagnachmittag mit dem bunten Kinderfest ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert hat, besonders viel Glitzer – zumindest im übertragenen Sinn.

Bald soll ein sechster Klinik-Clown dazukommen

Ende 1997 wurde die Stiftung mit dem Ziel gegründet, ungeliebte Aufenthalte im Olgäle so angenehm wie möglich zu gestalten – für die Kinder, aber auch für ihre Eltern. „Die Eltern leiden mit. Sie sind in Alarmstimmung, und die Anspannung und die Sorge überträgt sich sehr stark auf Kinder“, sagt Stefanie Schuster. In 20 Jahren und mit Hilfe von heute mehr als 1000 Mitgliedern hat die Stiftung mehr als Millionen Euro ausgeschüttet. Das Geld fließt unter anderem in die Finanzierung von derzeit fünf Klinik-Clowns, ein sechster soll in Bälde dazukommen. Der Neubau von 2014 wurde fröhlich gestaltet, „nicht kindisch, sondern ulkig“, betont Stefanie Schuster, denn auch die älteren Patienten sollen sich angesprochen fühlen. Zudem gibt ein Hörspiele am Bett und Spielecken. Immerhin ist das Olgäle eine der größten Kinderkliniken in Deutschland. Laut Stefanie Schuster werden pro Jahr 120 000 Patienten ambulant und 15 000 stationär aufgenommen.

Mit dem Fest will die Stiftung auch Außenstehende erreichen

Die Schaffung einer Wohlfühlatmosphäre ist ein Ziel, aber längst nicht das einzige. Allein 600 000 Euro an Stiftungsgeldern fließen pro Jahr in die Finanzierung von Ärzte-, Schwestern-, Erzieher- oder Psychologenstellen. Besondere Therapien und Forschungsarbeit werden ebenso bezahlt wie Gerätschaften. „Wir sind ein Förderverein für das ganze Krankenhaus“, betont die Ehefrau des früheren Oberbürgermeisters Wolfgang Schuster. Das Kinderfest am Sonntag war indes nicht nur für das Krankenhaus, sondern für jedermann gedacht. Gerade Außenstehende wollte die Stiftung mit dem Angebot erreichen. Stefanie Schuster: „Das Fest soll den Weg in dieses Haus leichter machen. Die Menschen sollen nicht nur etwas Schlechtes damit assoziieren.“

Im Jubiläumsjahr der Olgäle-Stiftung finden weitere Veranstaltungen statt. Am 22. April wird im Hospitalhof das Musical „Tutanchamun“ gezeigt.

Infos unter www.olgaele-stiftung.de