Beim Kinderforum hat der Nachwuchs im Bezirk kundgetan, was er sich wünscht.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

S-Nord - „Ihr könnt auch Politik machen, das können nicht nur Erwachsene“, so hat die Bezirksvorsteherin Andrea Krueger das Kinderforum Nord am vergangenen Freitag eröffnet. Mehrere Kindergruppen waren anwesend, um ihre Anregungen vorzutragen: „Stuttgart Nord is’n cooler Ort“, lautete das Motto des Kinderforums. Unter dieser Prämisse hatten sich die Kinder Gedanken gemacht, was in ihrem Umfeld verbesserungswürdig ist. Dazu galt es, zu jedem Vorschlag Paten aus dem Feld der Erwachsenen zu gewinnen, die sich für die Umsetzung einsetzen werden.

 

Die Kinder des Charlottenkindergartens etwa wünschen sich für den Spielplatz Eckartstraße Spielgeräte für die älteren Kindergartenkinder, beispielsweise ein Klettergerüst, eine Nestschaukel oder eine Röhrenrutsche. Ein Klettergerüst hätten auch die Kinder der evangelischen Kindertagesstätte Martinskirche gerne, sagt die kleine Destiny. Max wünscht sich „ein Schwimmbad“, und Leila „eine lange Rutsche“. Auch ein Kettcar für den Außenbereich des Kindergartens steht auf der Wunschliste. Dafür bietet sich die Bezirksvorsteherin an: „Ich kann den Bezirksbeirat fragen, ob er das Kinderforum dafür unterstützen könnte, je nachdem, was so etwas kosten würde“, sagt Andrea Krueger.

Auch die Polizei übernimmt Patenschaften

Für den Rest übernimmt Silvia Gebel vom Stadtmuseum Stuttgart die Patenschaft, in Vertretung des erkrankten Verantwortlichen des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes. Barbara Goldberg-Alber vom Jugendamt verweist außerdem auf die Neugestaltung des Spielplatzes an der Knapp-, Knoll- und Kleinstraße, wo eventuell auch der Wunsch nach einem Klettergerüst verwirklicht werden kann. Auf eben diesem Spielplatz funktioniert die Wasserpumpe nicht, das haben die Kinder der Ganztagesbetreuung der Rosensteinschule beobachtet. Für den Schulhof hätten sie gerne mehr Spielmöglichkeiten, außerdem seien häufiger betrunkene Menschen auf den Spielplätzen der Gegend anzutreffen: „Es gibt da böse Menschen, die nicht nett zu uns sind und Müll liegen lassen“, so formuliert es ein kleiner Junge. Dafür übernehmen Martin Jaberg und Ulrich Wacker vom Polizeirevier Wolframrevier die Patenschaft, um zu sehen, was zu tun ist.

Eine Kindergruppe aus dem Haus 49 und dem Kinder- und Jugendhaus hat ein kleines Theaterstück vorbereitet, um ihr Anliegen vorzutragen: einmal fehlen ihrer Ansicht nach Spielmöglichkeiten in direkter Nähe, zu denen die Kinder auch ohne die Eltern gehen könnten, zudem finden sie, dass es in den Hinterhöfen des Eisenbahnerviertels zu viele Spielen-verboten-Schilder gibt. Als Paten treten Simone Hasenack von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft SWSG und Melanie Kopf von der Landesbaugenossenschaft an. Beide Frauen versprechen, sich darum zu kümmern, dass weitere Spielgelegenheiten eingerichtet werden können.

Zusätzliche Container für den Müll

Beinahe erfüllt sind die Wünsche des Nachwuchses an der Kindertagesstätte Rosenstein: Von den Leuten, die im nahegelegenen Lidl-Supermarkt einkaufen gehen, würde häufig Müll rund um die Kita liegen gelassen. „Wir hatten sogar Ratten dort“, erzählt Julia Schmid, Erzieherin in der Kita. Das ist aber nun anders: „Lidl hat die Gegend putzen lassen und lässt zusätzliche Container für den Müll aufstellen“, berichtet Schmid. Außerdem habe die Steinbeisschule einen separaten Bereich für ihre Schüler eingerichtet, wo diese ihre gekauften Speisen essen und den Abfall entsorgen könnten. Die Polizei fahre nun regelmäßig Streife dort, um zu verhindern, dass sich dort abends Grüppchen zum gemeinsamen Alkoholkonsum niederlassen.