Wie kinderfreundlich ist Stuttgart? Es gibt viele Bereiche da ist Stuttgart vrobildlich, in anderen besteht Nachholbedarf. Vier Beispiele.

Stuttgart - OB Fritz Kuhn will die kinderfreundliche Stadt weiterentwickeln. Auch wenn Stuttgart manches gut läuft, gibt es natürlich noch Bedarf für Verbesserungen:

 

Zwei Positiv-Beispiele

Positiv: Jeden Freitag paddeln am Abend noch Kinder durch das Lehrschwimmbecken der Grund- und Werkrealschule Heumaden, angeleitet von der Schwimmlehrerin des TSV Heumaden. Stadt und Vereine initiierten insgesamt 90 dieser Kurse in 17 Bädern, Lehrschwimm- und Therapiebecken, und alle waren gleich nach Ostern voll belegt. Selbst für die Kurse nach den Sommerferien gibt es beim TSV Heumaden schon wieder eine Warteliste. „Daran sieht man, wie hoch der Bedarf ist, Kindern diese Grundfertigkeit zu vermitteln“, sagt Vereinschef Matthias Schneider.

Positiv: Spielplätze wie hier an der Wallmerstraße in Untertürkheim haben Modellcharakter. Dieser hier wurde bei einem Stadtteilrundgang von Kindern und Jugendlichen der umliegenden Schulen als unsicherer Ort empfunden, weil sich nachts dort Jugendliche und junge Erwachsene trafen – mit entsprechenden Hinterlassenschaften. Nun ist der Spielplatz umgestaltet und mit Unterstützung eines Künstlers verschönert. Für ähnlich zielgerichtetes Vorgehen haben Kinderbeauftragte und die Hochschule Ludwigsburg einen Methodenkoffer entwickelt, der bei Stadtteilrundgängen zum Einsatz kommt.

Zwei Negativ-Beispiele

Negativ: Elterntaxis sind auf Schulwegen eine echte Belastung. Eine langfristige Lösung könnten mehr Tempo-30-Zonen sein. Bei den Bezirksämtern stauen sich inzwischen Anträge für schulwegspezifische Maßnahmen und Neuerungen wie zum Beispiel die bessere Zugänglichkeit von Bus- und Bahnhaltestellen. Auch die Umsetzung der neuen Straßenverkehrsordnung harrt mancherorts der Genehmigung. Ursache dafür ist nach Darstellung der Stadt die Unterbesetzung der Straßenverkehrsbehörde.

Negativ: Der Waldspielplatz am Königsträßle in Degerloch hatte früher eine Wippe, eine Riesenschaukel und eine Seilbahn – bis Jugendliche die Geräte herausgerissen und im Grill verheizt haben. Scherben und Hundekot in Sandkästen und montags Säcke voller Müll sind inzwischen die Regel. Der Spielplatz wird unter Beteiligung des Vereins Kinderfreundliches Stuttgart und nach Vorschlägen der Kinder wiederhergestellt, insgesamt aber fehlt es an Geld, die Bildung für nachhaltige Entwicklung voranzubringen.