Der Kindergarten Münklingen wird 50. Thilo Schreiber schaut zurück.

Weil der Stadt - In Münklingen ist die Welt einfach noch in Ordnung“, stellt Bürgermeister Thilo Schreiber bei seiner Rede zum 50-jährigen Jubiläum des Kindergartens Rasselbande in Münklingen fest. Dabei bezieht er sich nicht nur auf die kleine Welt des Kindergartens, sondern auf den gesamten Ort, dessen Vereine und Organisationen. Dass die Anfänge des Kindergartens, der am 28. November 1967 eröffnet wurde, noch von zahlreichen Unstimmigkeiten zwischen Kirche und Gemeinde geprägt war, davon ist heute nichts mehr zu spüren.

 

Denn am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte die evangelische Kirche den vorherigen Kindergarten eigenverantwortlich betrieben. Die Gemeinde hatte sich über Zuschüsse beteiligt. Als dann in den Sechzigern ein neuer Kindergarten in Münklingen geplant wurde, sollten auch die Verhältnisse neu verhandelt werden. Vorgesehen war, dass die Gemeinde die Baukosten – an denen sich die Landeskirche mit einem Zuschuss und einem zinsgünstigen Darlehen beteiligte – sowie die Instandhaltung des Gebäudes im Wengertbergweg übernimmt. Die evangelische Kirchengemeinde sollte derweil als Träger die Betreuung der Kinder und das Personal verantworten.

Streit zwischen Kirche und Kommune

„Doch nur kurze Zeit nach der Einweihung entflammte ein Riesenstreit“, berichtet Thilo Schreiber. Über Zuständigkeiten, über die Kindergärtnerinnenwohnung und mehr. Den Höhepunkt erreichten die Diskussionen wohl im August 1968, als der Streit zwischen Kirchengemeinderat und Gemeinderat sehr heftig ausgetragen wurde – einschließlich persönlicher Angriffe seitens des Pfarrers. Die Querelen fanden erst 1970 ein Ende, als die Kirche sich aus dem gemeinsamen Vertrag zurückzog. Seitdem liegt der Kindergartenbetrieb allein in städtischer Hand. „Heute ist das Verhältnis zwischen weltlicher und kirchlicher Gemeinde übrigens wieder wunderbar“, versichert Schreiber.

Die Rasselbande ist aktuell ein zweigruppiger Kindergarten mit 44 Kindern, die in zwei altersgemischten Gruppen betreut werden. Sehr gut vernetzt sei die Einrichtung mit den örtlichen Vereinen und fester Bestandteil von Münklingen, berichtet der Bürgermeister. So singen die Mädchen und Jungen beispielsweise beim jährlichen Maibaumstellen und bei Veranstaltungen der Kirche.

Positiver Blick in die Zukunft

Schreibers Blick nach vorne fällt positiv aus. „Mit den Neubaugebieten Blockweg und Kuppelzen sind viele Familien nach Münklingen gekommen, denen wir jetzt und sicher auch noch in 20 Jahren gute Voraussetzungen für die Kinderbetreuung bieten können.“ Den Erzieherinnen dankt er für die „gute und engagierte pädagogische Arbeit seit 50 Jahren“. Besonders hervor hebt er Anja Wozniak, die den Kindergarten bereits seit 14 Jahren leitet.

Und weil ein Gast nicht mit leeren Händen zu einer Geburtstagsfeier kommen sollte, gibt es ein besonderes Geschenk. Seinen Dienstwagen habe er zwar abgeschafft, sagt der Bürgermeister, doch wolle er den „Kindi“ mit zwei neuen „Dienstwagen“ ausstatten. Und auf Kommando kommen zwei gelbe Dreiräder um die Ecke geflitzt. Auch von der Kirchengemeinde und der Grundschule gibt es nicht nur warme Worte, sondern auch ein kleines Geschenk, bevor die Kinder zusammen mit der Musikschule für Unterhaltung sorgten.