Die Fellbacher Einrichtung Kindergarten Talstraße kann sich beim Wettbewerb des Deutschen Kita-Preises zwar nicht über den Siegerpreis, dafür aber über die DGB-Auszeichnung „Attraktivität der Arbeit“ freuen.

Rems-Murr: Simone Käser (sk)

Es muss nicht immer der Hauptgewinn sein. Manchmal reicht es auch schon, dabei gewesen zu sein und dadurch geehrt zu werden. Oder es läuft so, wie aktuell beim Kindergarten Talstraße im Fellbacher Stadtteil Schmiden. Die Einrichtung hatte beim Wettbewerb zum Deutschen Kita-Preis mitgemacht und dort zwar nicht den ersten Preis, dafür aber den erstmals vom Deutschen Gewerkschaftsbund vergebenen Zusatzpreis „Attraktivität der Arbeit“ ergattern können. Dementsprechend gut sei die Stimmung in der Einrichtung, sagt Tobias Fleck aus der Teamleitung. „Wir sind keineswegs enttäuscht, sondern stolz und glücklich. Das entscheiden ja andere, wer auf den ersten Platz kommt. Aber der Zusatzpreis ist auch eine tolle Wertschätzung für unsere Arbeit mit den Kindern und die Zusammenarbeit im Team“, sagt Fleck und spricht damit stellvertretend für das gesamte Leitungsteam um Tanja Schaal, das sich am Freitag, einen Tag nach der Verleihung des Deutschen Kita-Preises, noch in Berlin befindet.

 

Am Donnerstag, 28. November, war es endlich so weit

Am Donnerstag, 28. November, war es endlich so weit und die sechs Preisträger des siebten Deutschen Kita-Preises wurden verkündet. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 110 000 Euro dotiert. Die „Kita des Jahres“ und das „Lokale Bündnis für frühe Bildung des Jahres“ dürfen sich über je 25 000 Euro Preisgeld freuen. Je 15 000 Euro gehen an die Zweitplatzierten und je 10 000 Euro an die Drittplatzierten.

Der Deutsche Kita-Preis, eine Initiative des Bundesministeriums

Der Deutsche Kita-Preis, eine Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, würdigt damit Qualität in der frühkindlichen Bildung und das Engagement der Menschen, die tagtäglich in Kitas zeigen, wie das vor Ort gelingt. Bereits im Juli weilten zwei Expertinnen vom Berliner Kita-Institut für Qualitätsentwicklung und von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Schmiden, um die Kita in Theorie und Praxis unter die Lupe zu nehmen.

Denn die Einrichtung in der Talstraße war einer von acht Finalisten. Mehr als 500 Einrichtungen aus ganz Deutschland hatten sich mit einer schriftlichen Präsentation beworben, nach und nach wurden die besonderen Kindertagesstätten herausgefiltert – darunter zwei aus Baden-Württemberg: neben Fellbach noch der Kindergarten St. Hedwig in der Karlsruher Waldstadt. Im Auswahlprozess hat der Kindergarten Talstraße – rund 80 Kinder werden dort momentan von 16 pädagogischen Fachkräften, elf Auszubildenden und Fachstudierenden betreut – mit der Darstellung seiner Aktivitäten die Expertinnen des Kita-Preises beeindruckt; beispielsweise hat er durch seine enge Kooperation mit dem örtlichen Sportverein überzeugt und auch durch die kreative Gestaltung, mit der die Kinder eingewöhnt werden. „In Resonanz mit Kindern und Eltern gestalten die Fachkräfte einen kindorientierten Alltag, in dem sich Kinder entfalten und mit ihren Vorstellungen einbringen können“, so der erste Eindruck der Juroren nach der Lektüre der Erläuterungen. Natürlich wurde das auch überprüft: Zwei für den Kita-Preis tätige Fachexpertinnen waren zu Gast in Schmiden. Dass ihnen gefiel, was sie sahen, wird wohl auch durch den Zusatzpreis deutlich.