Zum ersten Mal hat es in Stuttgart eine Kinderkarawane gegeben. Eltern wollen mit diesem Umzug auf Hindernisse für Kinderwagen in der Landeshauptstadt aufmerksam machen.

Stuttgart - Treppen, Bordsteine, Verkehrsinseln, kaputte Aufzüge und unklare Ausschilderungen: Der Stadtbummel mit Kinderwagen kann in Stuttgart leicht zum schweißtreibenden Hindernislauf werden. „Wenn ich beispielsweise zu meinem Kinderarzt in Stuttgart-West möchte, nehme ich meine Kleine nur noch im Tragetuch mit. Mit Kinderwagen traue ich mich das gar nicht mehr,“ erzählt die Mutter Jette aus Bad-Cannstatt, die am Samstag mit ihrer Familie auf den Stuttgarter Marktplatz gekommen ist, um sich hier der ersten Kinderwagenkarawane anzuschließen.

 

Rund 15 Eltern zogen ab 14 Uhr mit Nachwuchs und Kinderwagen über die Kronprinz- und Tübinger Straße bis zum Marienplatz, um sich so für ein kinderwagenfreundliches Stuttgart stark zu machen. Die Organisatorin, Hannah Schneider, zeigt sich am Samstag mit der Resonanz durchaus zufrieden: „Wir wollten, dass 15 Wagen kommen, denn so dürfen wir heute auf der Straße laufen. Dieses Ziel haben wir erreicht,“ sagt die junge Mutter.

Als Demonstranten sehen sich die Teilnehmer dabei allerdings nicht. Statt Transparenten und Parolen setzten sie deshalb auf bunte Luftballons und nette Gespräche: „Das hier ist keine Demo, sondern eher ein großer Spaziergang, bei dem wir auf ein bestehendes Problem aufmerksam machen,“ fasst Kinderwagen-Fahrer Dominik Schultheiß zusammen.