Polizei und Staatsanwaltschaft haben eine Kinderporno-Plattform mit Tausenden Mitgliedern abgeschaltet – es gab mehrere Festnahmen. Auch ein Mann aus dem Main-Tauber-Kreis geriet in das Visier der Ermittler.

Frankfurt/Heilbronn - Ermittler haben eine Kinderporno-Plattform mit mehr als 87 000 Mitgliedern abgeschaltet. Mehrere mutmaßliche Verantwortliche und Mitglieder seien nach wochenlangen Ermittlungen festgenommen worden, darunter auch ein Mann aus dem Main-Tauber-Kreis. Es handle sich um einen 56-Jährigen, bestätigte die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag eine SWR-Meldung. Was dem Mann aus dem nördlichsten Landkreis in Baden-Württemberg genau vorgeworfen wird, wollte die Anklagebehörde zunächst nicht sagen. Mehr zu ihm will sie erst an diesem Freitag preisgeben.

 

Die Plattform im sogenannten Darknet trug den Namen „Elysium“. Seit Ende vergangenen Jahres sei dort weltweit Kinderpornografie ausgetauscht worden, hieß es. Zudem diente die Plattform der Verabredung zum sexuellen Missbrauch von Kindern. Zu dem Bild- und Videomaterial, das die Mitglieder austauschten, gehörten den Behörden zufolge auch Aufnahmen von schwerstem sexuellen Missbrauch von Kindern. Auch Kleinstkinder seien unter den Opfern. Außerdem habe es Darstellungen sexueller Gewalthandlungen an Kindern gegeben.

Betreiber festgenommen

Als mutmaßlicher Betreiber wurde ein 39-Jähriger aus Hessen festgenommen. Den Verdächtigen wird neben der Verbreitung von Kinderpornografie zum Teil auch schwerer sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen. Weitere Details wollen das BKA in Wiesbaden sowie das österreichische BKA in Wien an diesem Freitag zeitgleich auf zwei Pressekonferenzen bekanntgeben. In Wien soll es dabei vor allem um sexuelle Missbrauchsfälle gehen, wie es hieß.

Das sogenannte Darknet (Englisch: dunkles Netz) ist ein verborgener Teil im World Wide Web. Es ist über herkömmliche Suchmaschinen nicht zu finden. Notwendig ist eine Verschlüsselungssoftware.